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Serie „Münster kulinarisch“: Das Café Schucan

  MÜNSTER. Münster hat viele Legenden. Eine davon ist das Café Schucan, von dem heute noch viele Münsteraner schwärmen. Alles begann im Jahr 1836. Da eröffnete der Schweizer Johann Gaudenz Steiner eine Konditorei am Prinzipalmarkt, die später von Otto Schucan übernommen wurde. Er hatte auch die Idee für ein angegliedertes Café, das in der Domstadt schnell zu einem gesellschaftlichen Hotspot avancierte und vor allem für seine feinen Zuckerbackwaren geliebt wurde. Auch nach dem Krieg konnte das Kult-Café nahtlos an alte Glanzzeiten anknüpfen. Aber wie war das damals eigentlich, in dem so glanzvollen Café Schucan zu speisen? Eine heute 83jährige Münsteranerin kann davon berichten. Das Café Schucan ist eine münstersche Legende. Foto: Stadtmuseum Münster. „Ich erinnere mich genau“, sagt sie: “Ich war neun Jahre alt. Das war 1950. Die jüngere Schwester meiner Mutter, also meine Tante, kam zu Besuch bei uns und sagte:´Hier in Münster soll es so ein vornehmes Café geben´.“ Und das hieße Café
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Serie „Meine besten Geschichten“: Teil 2: Robert Krumpach jagte jahrzehntelang Verbrecher

  I ch bin jetzt bald genau 15 Jahre im Lokaljournalismus. Ein Jubiläum, das mich sehr stolz macht. Ich habe in dieser Zeit jede Menge erlebt, unzählige Termine gehabt, viele Menschen getroffen und vor allem: ganz viele Artikel geschrieben. Es sind über 10.000 geworden... Eine enorme Zahl, die mein Archiv groß werden lässt. Es sind darunter unheimlich starke und spannende Geschichten, die es lohnen, nochmal erzählt zu werden. Für „Münster täglich“ krame ich ein bisschen in diesem Archiv und hole die besten Geschichten aus fünfzehn Jahren nochmal hervor. Die gibt’s jetzt ab sofort in der neuen Serie „Meine besten Geschichten“ zu lesen:  www.muenster-taeglich.de Weiter geht’s mit Folge 2. Hier geht es um einen 90jährigen Polizisten, der mir erzählt hat, wie er aus Idealismus zu seinem geliebten Beruf kam, der ihn nie wieder losgelassen hat. Vom Kohledieb bis zum Terroristen: Robert Krumpach hat alle Sorten von Gangstern gejagt - und geschnappt. 2017 starb er im gesegneten Alter von 93.

Ende vom Blumenhof Kumbrink: Offener Brief an die Nienberger

 NIENBERGE. Das hat viele Nienberger schockiert: Plötzlich gab es beim Blumenhof Kumbrink an der Altenberger Straße einen Räumungsverkauf, dann war endgültig Schluss: Geschäftsaufgabe! „Münster täglich“ berichtete als erster darüber. Das plötzliche Ende hat viele traurig gemacht. Die Kumbrink-Blumen begleiteten nicht selten wichtige Lebensstationen. Nahezu jeder im Stadtteil kann sich an solche Ereignisse erinnern, bei denen der Blumenhof den Blütenschmuck beisteuerte: Ob Taufe, Hochzeit oder Beerdigung: Die Kumbrinks sorgten für das jeweils richtige Blumen-Ambiente. Und damit sollte -nach Jahren und Jahrzehnten- plötzlich Schluss sein? Viele Fragen blieben offen. Nicht wenige fanden diese Situation unbefriedigend, nicht zuletzt auch die langjährigen Kunden des Blumenhofs. Das haben wohl auch dessen Inhaber, das Ehepaar Christoph und Barbara Kumbrink, erkannt. Es geht einen wohl einzigartigen Weg, um die bedauerliche Entwicklung zu erklären. Die beiden richten nämlich einen offenen B

Münster hat die höchsten Abfallgebühren in NRW

  MÜNSTER. Die Stadt Münster erhebt die höchsten Abfallgebühren in Nordrhein-Westfalen, wie der aktuelle Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler (BdSt) zeigt. Für einen Musterhaushalt, der seine 120-Liter-Restmülltonne wöchentlich leeren lässt, fallen in Münster demnach jährliche Kosten von rund 425 Euro an. Auch bei 14-tägiger und vierwöchentlicher Leerung liegt Münster weit über dem Durchschnitt. Die Stadt Münster wehrt sich gegen diese Behauptung. Und so kommt es zu einem regelrechten Schlagabtausch zwischen der Stadt und dem BdSt. Münster hat die höchsten Abfallgebühren in NRW.  Foto: Siegmund Natschke. Rik Steinheuer, Vorsitzender des BdSt NRW, kritisiert nämlich die steigenden Kosten und fordert sogar, die verpflichtende wöchentliche Leerung der Restmüll- und Biotonnen zu überdenken. Stattdessen solle den Verbrauchern die Wahl des Abfuhrrhythmus ermöglicht werden - um Kosten zu sparen und abfallsparendes Verhalten zu fördern. Der BdSt fordert deshalb Städte wie Münster dazu

Serie "Meine besten Geschichten": Der Harley-Davidson-Kult geht nie zu Ende

  Ich bin jetzt bald genau 15 Jahre im Lokaljournalismus. Ein Jubiläum, das mich sehr stolz macht. Ich habe in dieser Zeit jede Menge erlebt, unzählige Termine gehabt, viele Menschen getroffen und vor allem: ganz viele Artikel geschrieben. Es sind über 10.000 geworden... Eine enorme Zahl, die mein Archiv groß werden lässt. Es sind darunter unheimlich starke und spannende Geschichten, die es lohnen, nochmal erzählt zu werden. Für „Münster täglich“ krame ich ein bisschen in diesem Archiv und hole die besten Geschichten aus fünfzehn Jahren nochmal hervor. Die gibt’s jetzt ab sofort in der neuen Serie „Meine besten Geschichten“ zu lesen: www.muenster-taeglich.de Los geht’s mit Folge 1. Hier geht es um den „Harley Davidson Club Monasteria“, dessen Mitglieder vom Kult-Gefährt gar nicht genug kriegen können und mitunter sogar schon seit Jahrzehnten die rollende Freiheit genießen. Viel Spaß! MÜNSTER/ROXEL. Erika Wolf ist 80 Jahre alt und hat eine Leidenschaft: Sie fährt für ihr Leben gerne m

Falsch kalkuliert: Theater Münster mit riesigem Defizit

  MÜNSTER. Heftig: Das Theater  Münster erwartet für das Wirtschaftsjahr 2023/24 einen Verlust von rund einer Million Euro ! Ursprünglich hatte das Theater “nur” ein Defizit von knapp 730.000 Euro vorgesehen. Die Ursache für die Abweichung ist ein Kalkulationsfehler. Das gibt die Stadt Münster auch unumwunden zu. Demnach wurden bisher die Personalkosten zu gering ausgewiesen. So wurden bei der Aufstellung des entsprechenden Wirtschaftsplans im Frühjahr 2023 Teilbereiche des Personalbedarfs nicht berücksichtigt und aufgeführt. Zudem habe, so sagt die Stadt, das Theater nach wie vor mit Herausforderungen wie stark gestiegenen Energiekosten durch den Ukraine-Krieg oder höheren Sach-, Material- und Personalkosten zu kämpfen, die im aktuellen Betriebskostenzuschuss der Stadt noch nicht berücksichtigt sind. Theater und Stadtverwaltung suchen aber offenbar gemeinsam nach einer Lösung: Derzeit erarbeitet das Theater nämlich gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen Plan, wie di

Wie barrierefrei wird das neue Preußen-Stadion?

  MÜNSTER. Keine Frage, für Rollstuhlfahrer und auch für andere Schwerbehinderte ist das Preußen-Stadion alles andere als ideal. Betroffene sind unzufrieden, manche verzichten sogar ganz auf einen Stadionbesuch. Dass Probleme auftauchen, dürfte niemanden überraschen. Das Preußen-Stadion wurde in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut. Zu einer Zeit, als es das Wort „Barrierefreiheit“ noch gar nicht gab. Immerhin, auch die Haupttribühne ist schon etwas in die Jahre gekommen, sie stammt aus dem Jahr 2009. Wie sieht es heute aus? Sind schwerbehinderte Fußball-Fans dem Verein egal? Wie barrierefrei wird das neue Preußen-Stadion?  Foto: Stadt Münster. Preußen-Sprecher Marcel Weskamp bestreitet das: Die Barrierefreiheit sei, zumindest im Sinne von Rollstuhlfahrerplätzen, ein wichtiges Thema beim SC Preußen. Aus baulichen Gründen hätte der Verein jedoch deutlich weniger Plätze als wünschenswert wären. Deshalb seien in dieser Sommerpause zusätzliche Plätze im Block L geschaffen wor

Erfinder der Skulptur-Projekte: Kasper König ist tot

 MÜNSTER/BERLIN.Die Kunstwelt hat eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten verloren. Kasper König, der Gründungsvater und langjährige Kurator der Skulptur-Projekte Münster, ist am Freitag, dem 9. August 2024, im Alter von 80 Jahren in Berlin verstorben. Sein Name wird für immer untrennbar mit den revolutionären Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst verbunden bleiben. Kasper König ist tot.  Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe. König, 1943 in Mettingen geboren, war mehr als nur ein Kurator. Er war ein Visionär, der es verstand, Kunst im öffentlichen Raum auf eine Weise zu präsentieren, die das traditionelle Verständnis von Skulptur und Ausstellung in Frage stellte und erweiterte. Die Skulptur-Projekte Münster, die er 1977 ins Leben rief, wurden zu einem international anerkannten Format, das Künstler aus der ganzen Welt nach Deutschland lockte und neue Dialoge zwischen Kunst, Raum und Publikum eröffnete. Seine Karriere war von einer unermüdlichen Neugier und einem tiefen Verstän

Dino-Influencerin Lisa Seline kommt nach Münster

  MÜNSTER. Sie nennt sich selbst “Dino-Girl”: Lisa Seline hat sich mit Haut und Haaren den gar nicht possierlichen Urzeit-Echsen verschrieben und es sich zur Aufgabe gemacht, als sogenannte “Dino-Influencerin” über diese ausgestorbene Tierart zu informieren. Auf Instagram hat sie schon tausende Follower, die mit Spannung lesen, was das “Dino-Girl” so über Fossilien, Ausgrabungen und Dinosaurier-Events zu erzählen hat. Besonders viele Likes können auch ihre Zeichnungen der Riesen-Reptilien ergattern. Denn künstlerisch begabt ist Seline auch noch. Nun kommt sie nach Münster, und zwar in das LWL-Museum für Naturkunde an der Sentruper Straße. Am 18. August (Sonntag) ist es soweit. Dino-Influencerin Lisa Seline kommt ins Naturkundemuseum - und malt.  Foto: LWL. Die kleinen und großen Gäste können das Museum, seine Ausstellungen und das Planetarium am Abend dann bis 1 Uhr nachts erleben. In Anlehnung an einen bekannten Film erwachen bei „Nachts im Museum - Dinovergnügen“ allerdings nicht

Die Wahrheit im Bürgerkrieg- Dokumentarfilm über Hasan Alhasans Fluchtlyrik

 MÜNSTER. Manchmal kommt die Wahrheit poetisch daher: „Der Baum, der die Stiele der Äxte gebar, weiß, dass seine Söhne im Winter mit dem Holzfäller zurückkommen, um ihn zu den Herdfeuern zu schleppen“, so der erste Vers eines schmerzhaft eindringlichen Gedichts des syrischen Dichters Hasan Alhasan. Hasan Alhasan. Foto: privat. Der wird in seiner Heimat aufgrund seiner Veröffentlichungen und seiner schonungslos ehrlichen Lyrik, die viel mit Metaphern und Allegorien arbeitet, verfolgt. Die Natur wird bei ihm zum Verkünder verbotener Einsichten. Der Baum als Sinnbild für das Schicksal eines vom Bürgerkrieg heimgesuchten Landes, das daran nicht weniger als zugrunde geht. Die einzigartige Dichtkunst von Alhasan wurde nun ins Deutsche übersetzt – vom syrischen Literaturwissenschaftler Abdo Abboud. Einzigartig ist auch, dass daraus ein aufrüttelnder Dokumentarfilm entstanden ist, produziert wurde er vom Deutsch-Arabischen Literaturkreis ArDeLit.net. Sieben ausgewählte Gedichte von Alhasan ste