Ich bin jetzt bald genau 15 Jahre im Lokaljournalismus. Ein Jubiläum, das mich sehr stolz macht. Ich habe in dieser Zeit jede Menge erlebt, unzählige Termine gehabt, viele Menschen getroffen und vor allem: ganz viele Artikel geschrieben. Es sind über 10.000 geworden... Eine enorme Zahl, die mein Archiv groß werden lässt. Es sind darunter unheimlich starke und spannende Geschichten, die es lohnen, nochmal erzählt zu werden. Für „Münster täglich“ krame ich ein bisschen in diesem Archiv und hole die besten Geschichten aus fünfzehn Jahren nochmal hervor. Die gibt’s jetzt ab sofort in der neuen Serie „Meine besten Geschichten“ zu lesen: www.muenster-taeglich.de.Weiter geht’s mit Folge 7 und einem farbenfrohen lettischen Volkstanzfest – in Münster.
MÜNSTER/KINDERHAUS. Es sei so etwas wie eine Geburtstagsfeier, meint Inese El Tawil. Die 35jährige Lettin hat vor drei Jahren in Münster die Volkstanzgruppe „Miladeko“ gegründet: „Anfangs waren wir nur drei Leute, jetzt sind es 29“, strahlt sie über das ganze Gesicht. Heute steht im Lettischen Centrum Münster (LCM) eine Aufführung ihrer Schützlinge bevor. Aber die Zuschauer erwartet noch viel mehr.
Es war ein Wagnis, vielleicht eine kühne Idee. Münster war schon fast ein traditioneller Treffpunkt für lettische Volkstanzgruppen aus dem In- und Ausland geworden. Nur in Münster selber fehlte noch eine, obwohl hier doch viele Letten ihre Heimat gefunden haben.
Inzwischen ist es einfach selbstverständlich geworden, dass jeder sich einmal von den Tanzkünsten von „Miladeko“ überzeugt haben muss. Madara Gytmane ist eine ganz neue Tänzerin in der Gruppe. „Heute ist für mich Premiere. Der erste Auftritt von mir. Natürlich bin ich da auch aufgeregt“, sagt die junge Frau, die aber doch einen sehr souveränen Eindruck vermittelt. Was ist das Tolle an lettischen Tänzen? Da sagt sie lachend: „Schöne Mädels und tolle Rhythmen!“ Keiner widerspricht ihr. Gytmane hat schon eine leuchtend blaue Tracht an. An diesen Trachten könne man normalerweise erkennen, aus welcher lettischen Stadt man komme. Nur diese eine, die sie gerade anhabe, die sei eine Jubiläums-Tracht. Die sei extra zum dreijährigen Bestehen der Tanzgruppe angefertigt worden.
Was danach folgt, zieht alle in den Bann. Natürlich wirkende, unbeschwerte Tänze, die fast selbstverständlich die Liebe in den Mittelpunkt stellen, aber auch ländlichen Alltag. Und viele Kinder treten auf. Sie trainieren seit Januar dieses Jahres in einer Gruppe unter der Leitung von Inga Petersone. Komplettiert wird der tänzerische Nachmittag durch die Gruppe der „Linientanz-Damen“ sowie den „Cielava“ (Bachstelzen) aus Riga, der Hauptstadt von Lettland. Aus Stuttgart kommen die „Trejdeksnitis“, die ebenfalls viel Applaus einheimsen können. Eine zweifellos gelungene Geburtstagsfeier. Wenn sie doch nur etwas öfter stattfinden könnte.
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