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Berühmte Kirschen-Skulptur beschmiert- Polizei tappt im Dunkeln

 MÜNSTER. Nicht nur für Kunstfreunde ist das ein Ärgernis: Die berühmte Kirschen-Skulptur am Harsewinkelplatz wurde mit roter Farbe beschmiert. Die Stadt hat Anzeige erstattet. Doch wer ist der Täter, was ist das Motiv? Noch tappt die Polizei im Dunkeln.

Es ist richtig, dass die Kirschskulptur mit roter Farbe beschmiert wurde.“, bestätigt Polizeioberkommissarin Anna Testowe auf „Münster täglich“-Anfrage: Der Zeitpunkt der Tat sei der 8. Januar gewesen. Die Ermittlungen zum Täter und der Motivlage würden derzeit noch andauern, so Testowe weiter. Rote Farbe - deutet das nicht auf die „Letzte Generation“ hin, die in der Vergangenheit durch diverse spektakuläre Aktionen auf sich aufmerksam machte und dabei auch Kunstwerke nicht verschonte? Das verneint Testowe: „Davon gehen wir nicht aus.“ Auch die Spekulation der „Westfälischen Nachrichten“, die eine Verbindung zu Schmierereien an einem in der Nähe befindlichen Geschäftshaus herstellte, in dem sich auch das Büro eines Lokalpolitikers befindet, kann die erfahrene Polizistin nicht bestätigen: “Auch hier gehen wir nicht von einem Zusammenhang aus.“

Die Kirschen-Skulptur am Harsewinkelplatz sowie die Sitzbank gegenüber wurden mit roter Farbe beschmiert. Fotos: Siegmund Natschke

Einen Zusammenhang gebe es aber sehr wohl zu den Graffitis auf der Sitzbank direkt gegenüber der Kirschenskulptur. Auch hier wüteten der oder die Täter, welche bereits die Skulptur verunstaltet hatten. Die Sitzbank gibt es an dieser Stelle erst seit dem Jahr 2017. Aufgestellt wurde sie damals, um die Aufenthaltsqualität des Ortes deutlich zu erhöhen. Die Kirschenskulptur steht hier seit der Skulpturenausstellung 1987. Auf eine vier Meter hohe Säule aus Kalksandstein hatte der Künstler Thomas Schütte das ansehnliche "Obstpärchen" gesetzt – seitdem ist es der Blickfang auf dem Harsewinkelplatz – und ein beliebtes Fotomotiv. Doch jetzt kam es zu den Farbschmierereien.

Aufgrund der Kälte hätten diese bisher noch nicht entfernt werden können, sagt die städtische Sprecherin Bruni Frobusch: Das werde aber erfolgen, sobald die Temperaturen steigen.



(C) Siegmund Natschke

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