Direkt zum Hauptbereich

Von Albachten ins Ostviertel: "Bücherplausch on tour" im Bennohaus

 





„Das ist Bücherplausch on tour“, meinte Renate Rave-Schneider, die zusammen mit Andrea Timm regelmäßig in Albachten aus Buch-Neuerscheinungen liest und anschließend mit den Literatur-Fans im Stadtteil intensiv ins Gespräch kommt. Dieses Mal ging es nach Münster, ins Bennohaus. Das liegt im Ostviertel, ist ein Begegnungs- und Bildungszentrum und der Ort, an dem Bürgerfernsehen und -radio gemacht werden. Ein kreatives Zentrum, gerade richtig, so scheint es, um das Konzept einmal an einem neuen Ort auszuprobieren. Das Motto des Abends war vielsagend: Um „Ziemlich schlechte Nachrichten“ ging es, und so hieß auch das Buch der Anarcho-Autorin Sybille Lengauer, das vorgestellt wurde.

„Wir werden ganz in Schwarz auftreten. Das passt zum Thema und zum Inhalt“, erklärte Rave-Schneider: „ Aber Hoffnungsschimmer bleiben ja immer. Das ist einfach eine Aussage.“ Worin kann die Hoffnung in Zeiten wie diesen bestehen ? „In der Kreativität“, so Rave-Schneider, die vorher sagte: „Wir wissen nicht, wer kommt. Wir lassen uns überraschen.“ Es waren Menschen aus den Stadtteilen, die sich hier im Kulturcafé Yolk ebenfalls überraschen lassen wollten – bei Temperaturen über 30 Grad. Bunt gemischt war die folgende Buch- Reise quer durch die Genres.



Neben Lengauers „Ziemlich schlechte Nachrichten“ gab es etwa ihre Geschichten
"Spider in a web", "Die Köchin" und "Der Attentäter"  oder  „Feeminismus“ von Fee Brembeck zu hören.

Von Sandra Da Vino gab es aus dem Buch "100 Meter Luftpolsterfolie" ebenfalls Kostproben, nämlich "Es ist nicht so schlimm, wie Du denkst,

es ist viel schlimmer" und "Ruhrgebiet"

Später ging es um die „Macht der Sprache“ und „Stehenbleiben für Fortgeschrittene“ von Sebastian23. Auch der „Lyrikkeller“ vom münsterschen Poetry Slammer Andi Substanz war zu hören.

Kreativ war ebenfalls die Musik von Blues-Meister Wolf Taylor, der wie bei „Windrider“ Gedichte mit verarbeitete oder sich von ihnen inspirieren ließ. Höhepunkt war einmal mehr „Wolfs Münster-Song“, der ursprünglich im Jahr 2003 für das Folkfestival vom Folkclub Münster komponiert und im Laufe der Zeit mehrfach verändert und aktualisiert wurde.

Fazit: Der „Bücherplausch on tour“ könnte ein Erfolgsrezept sein – für ganz Münster.

Renate Rave-Schneider, Andrea Timm und Wolf Taylor (v. l. ) sorgten für einen kreativen Kulturabend im Bennohaus. Foto: Siegmund Natschke


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

„Kegelbrüder“ vor Gericht: Kein Prozess in Deutschland?

 MÜNSTER/PALMA DE MALLORCA. Die Kegelbrüder aus Münster-Albachten, denen (noch immer) vorgeworfen wird, auf Mallorca durch das Werfen von Zigarettenkippen einen Brand verursacht zu haben, werden voraussichtlich keinen Prozess in Deutschland durchlaufen. Das erklärte Henning Barton, Pressesprecher des Landgerichts Münster, auf Nachfrage von „Münster täglich“ und betonte, dass ihm keine Rechtsvorschrift bekannt sei, die das Verfahren nach Deutschland verweisen könnte. Das Verfahren wird demnach in Spanien geführt werden. Die Beschuldigten waren vorübergehend in Untersuchungshaft, wurden jedoch gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Die spanischen Anwälte der Kegelbrüder nutzten dabei geschickt die Abwesenheit des Ermittlungsrichters, um die Freilassung auf Kaution bei dessen Vertretung zu beantragen. Mit einer Solidarhaftung von 500.000 Euro, die von den Familienangehörigen der jungen Männer aufgebracht wurde, und der Unterstützung der Staatsanwaltschaft wurde der Antrag bew

Zahngold und Baldrian – die letzte Ausgabe der „Hallo“

MÜNSTER. „ Mal wieder eine schlechte Nacht gehabt?“, fragt in der letzten „Hallo“-Ausgabe die Überschrift einer Anzeige für ein Baldrian-Präparat. In der Tat dürften die Beschäftigten des Aschendorff-Verlages derzeit nur schwer in den Schlaf finden. Zum 1. Mai werden alle seine Anzeigenblätter eingestellt – auch die „Hallo“, die man in Münster vor allem auf Gehwegen, in Hausfluren und nicht zuletzt auch in Mülleimern liegen sah, verabschiedete sich am Wochenende von ihren Lesern. Endgültig. Die letzte Ausgabe beinhaltete wieder die unvermeidlichen „Zahngold“- Werbeanzeigen („sofort Bargeld“), aber auch einen kleinen Abschiedsgruß. Nicht die Redaktion wendet sich im Editorial nochmal an die Leser, sondern „Ihr Team der Anzeigenblattgruppe Münsterland“. Und das begründet das jähe Aus so: “Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Themen wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und der daraus resultierenden Folgen haben wir uns dazu entschieden, sämtliche Anzeigenblätt

Strohballen-Brautpaar in Nienberge

NIENBERGE. Jenni und Bruno sind ein sichtlich glückliches Brautpaar – und komplett aus Stroh. Ein Nienberger Kegelclub wollte die Hochzeit von zwei frisch Verliebten aus seinen Reihen auf ganz besondere Weise feiern und fertigte in Gemeinschaftsarbeit dieses ungewöhnliche Kunstwerk an. Es steht derzeit an der Kreuzung Hülshoffstraße/Altenberger Straße und begrüßt jeden, der in den Ort hineinfährt.  Foto: Siegmund Natschke