Direkt zum Hauptbereich

Mecklenbeck: Aus für die Kita „Maria Aparecida“

 MECKLENBECK. Jetzt ist es amtlich: Die Kirchengemeinde St. Liudger wird die Trägerschaft für die Mecklenbecker Kita „Maria Aparecida“ zum 31. Juli 2027 aufgeben. Das geht aus einem Schreiben der Gemeinde hervor, das „Münster täglich“ vorliegt. „Die Entscheidung ist uns nach sehr langen und emotionalen Beratungen im Kirchenvorstand alles andere als leichtgefallen“, heißt es dort. Als Grund für die Aufgabe der Trägerschaft wird der hohe Sanierungsbedarf der Kita angegeben.

Die Kita "Maria Aparecida" steht vor dem Aus. Foto: Siegmund Natschke.

Und wie geht es jetzt weiter? Das Gebäude werde an die Stadt Münster übergeben. Schon im kommenden Jahr würden keine neuen Kinder mehr aufgenommen. Die verbliebenen zwanzig Kinder von „Maria Aparecida“ würden von der Partner-Kita St. Anna übernommen werden. Alle Mitarbeitenden der Kita sollen weiterhin beim Träger, also der Kirchengemeinde, beschäftigt werden. Ihnen bescheinigt der Leitende Pfarrer Timo Holtmann “hervorragende Arbeit“. Man werde niemanden alleine „durch diese schwierige Zeit gehen lassen“. Mit den betroffenen Familien sollen Gespräche geführt werden.

„Überrascht und besorgt“ über die von der katholischen Kirchengemeinde St. Liudger damit angekündigte Beendigung des Familienzentrums „Maria Aparicida“ in Mecklenbeck haben sich indes die örtlichen CDU-Ratsherren Ulrich Möllenhoff und Peter Wolfgarten geäußert: „Die Unsicherheit im Stadtteil muss schnell beendet werden." Auch CDU-Ratsfrau Carmen Greefrath meldete sich zu Wort: „Uns geht es um die Kinder und die Familien. Die sichere Kita-Versorgung in Mecklenbeck muss zügig geklärt werden“. Nach Einschätzung der familienpolitischen CDU-Sprecherin werde die Stadt in etwa einem Jahr bewerten können, ob für Mecklenbeck eine weitere Kita erforderlich sei.


(C) Siegmund Natschke

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Mietenwahnsinn in Münster: Jetzt wird die Mittelschicht wohnungslos

MÜNSTER. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Gremmendorf für 1150 Euro Kaltmiete, eine 2-Zimmer-Wohnung in Mauritz-Ost für 1000 Euro und ein karges 1-Zimmer-Appartement am Johann-Krane-Weg immerhin noch für 715 Euro – das sind drei zufällig ausgewählte Mietangebote in einer bekannten Immobilienbörse für den Ort Münster. Wer es gerne größer möchte oder braucht, etwa wenn die Wohnung für eine Familie benötigt wird, muss mitunter sogar ganze 2000 Euro berappen. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen dieser exorbitanten Preise. Einige können sie schlicht nicht mehr bezahlen – obwohl sie eine reguläre und oft auch „gute“ Arbeit haben. Manche werden deshalb sogar wohnungslos. Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die plötzlich und unvermittelt ins Bodenlose fallen. Volker Jaks, Rechtsanwalt vom Mieterverein Münster, bestätigt: „Das Problem der Obdachlosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Babette Lichtenstein van Lengerich, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion für die Theme...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...