Direkt zum Hauptbereich

Nach dem Aus für die Gesamtschule Roxel: Wird die Stadt klagen ?

 

MÜNSTER/ROXEL. Der 23. Januar hat in Roxel viele Hoffnungen zerstört. Nämlich die auf eine Gesamtschule in den Räumen der ehemaligen Sekundarschule, die parteiübergreifend in seltener Einmütigkeit gewünscht wurde. Obwohl das weiträumige Schulgelände mit angrenzendem Sportplatz und moderner Mensa unzweifelhaft ideal für eine Gesamtschule geeignet wäre, untersagt die Bezirksregierung eine solche für den Standort Roxel.

Die Errichtung einer Gesamtschule an dem dafür vorgesehenen Standort in Münster-Roxel führt kausal zu einer Bestandsgefährdung der mit vier Zügen in Havixbeck und zwei Zügen in Billerbeck geführten Anne-Frank-Gesamtschule der Gemeinde Havixbeck“, so war in dem Bescheid der Bezirksregierung zu lesen, doch viele glauben das nicht. So kursieren im Internet Gerüchte, wonach vielmehr umgekehrt Havixbecker Schüler in der Heimatgemeinde abgelehnt würden und nur deshalb in Münster zur Schule gehen müssten. Also eher zuviele als zuwenige Schüler in Havixbeck?

Weitere Gerüchte sprechen davon, dass Havixbeck der Bezirksregierung eine Klage angedroht habe – für den Fall einer Genehmigung des Standorts Roxel. Dazu will sich die Bezirksregierung auf Anfrage von „Münster aktuell“ nicht äußern: „Über Reaktionen auf eine nicht erfolgte Entscheidung spekulieren wir nicht“, heißt es von deren Sprecher Ulrich Tückmantel. Gleichzeitig steht aber auch der Stadt Münster der Rechtsweg offen: „Gegen den Bescheid der Bezirksregierung kann die Stadt Münster Rechtsmittel einlegen“, erläutert Tückmantel. Ob sie das auch tun wird, ist derzeit noch offen – aber wahrscheinlich.

Die Verwaltung prüfe jetzt die Entscheidung der Bezirksregierung und werde anschließend dem Rat (am 15.2.) eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen geben, erklärte Sigrid Howest vom städtischen Informationsamt gegenüber „Münster aktuell“. Interessant: Gleichzeitig habe die Verwaltung die Überlegungen intensiviert, welche Alternativen zur Gesamtschule in Roxel in Betracht kämen. Was das für Alternativen genau wären, darüber schweigt sich die Stadt zur Stunde noch aus.


Die ehemalige Sekundarschule in Roxel wünschen sich viele als neuen Gesamtschul-Standort - die Bezirksregierung hat dies aber untersagt. Foto: Siegmund Natschke






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...