ALBACHTEN. Spannung
lag in der Luft am Nachmittag des Heiligabend auf dem Albachtener
Marktplatz. Klar, die Bescherung war nicht mehr weit, aber schon bald
versammelten sich immer mehr Musiker rund um die geschmückte
Nordmanntanne vor dem Alwine-Lauterbach-Seniorenzentrum. Deren
Bewohner hatten am Tag zuvor schon eine Weihnachtsfeier gehabt und
Geschenke erhalten. Nun gab es ein ganz besonderes noch hinzu. Denn
auch in diesem Jahr kam das Jugendblasorchester und brachte ein
musikalisches Weihnachtsständchen – dem Seniorenzentrum und dem
gesamten Stadtteil.
Fünf Stationen gab es, an denen die Bläser
Halt machten. Los ging es an der Albachtener Straße, wo das
Jugendblasorchester die ersten Weihnachtslieder spielte. Von dort
zogen die Musiker weiter zum Alwine-Lauterbach-Seniorenzentrum, wo
der soziale Dienst des Hauses sie schon willkommen hieß. Gespannt
warteten nicht nur die Senioren auf den musikalischen Einsatz, auch
viele Kinder und Erwachsene versammelten sich schon auf dem Platz,
viele von ihnen kamen gerade von der Messe in der St.-Ludgerus-Kirche. Direkt
vor dem großen, geschmückten Weihnachtsbaum, postierte sich das
Jugendblasorchester und präsentierte ein weihnachtliches Potpourri.
Los ging es mit „Vom Himmel hoch“, es folgten „Ihr Kinderlein
kommet“,.Oh, Du Fröhliche! und „Alle Jahre wieder“. Das gefiel
den Albachtenern, es gab immer wieder Szenenapplaus. Zum Schluss kam
dann schließlich das lang ersehnte "Stille Nacht". Die
Instrument-Virtuosen wünschten allen "Frohe Weihnachten",
bis es schließlich für sie weiter ging.
Der musikalische Zug durch Albachten hat Tradition. „Wir machen das schon seit 46 Jahren. Das ist eine lange Zeit“, sagte Musikschul-Urgestein Rösmann im Gespräch mit „Münster aktuell“. 1975 hatte Rösmann erstmals seine Musiker fast im wörtlichen Sinne „zusammengetrommelt“, ab da an war die klangvolle Weihnachtsüberraschung fest im Terminkalender gesetzt. Was Rösmann besonders freute: Auch in diesem Jahr war die Beteiligung wieder gut. Teilweise von weit her kamen die Musiker, um an Heiligabend in Albachten mit dabei zu sein. Ihre Motivation?„Den Menschen eine Freude bereiten“, so Rita Dondrup, die Vorsitzende der Musikschule Albachten. Und: „Dieses Mal gibt es Verstärkung vom Jugendorchester." So kam es, dass die Mitwirkenden alle Altersgruppen umfassten, die Jüngsten waren dreizehn, doch auch Rentner waren mit Enthusiasmus und Spielfreude dabei. Vom Rottkamp ging es für das Jugendblasorchester weiter zum Spielplatz „Am Kämpken“ und von dort zur Nachbarschaft „Am Kley“. Letzte Station war wie immer der Lindenkamp, wo die Bläser in diesem Jahr Anke Espenkott, der Ehefrau des ehemaligen Musikschul-Vorsitzenden Norbert Espenkott, gedachten, denn sie feierte stets an Heiligabend Geburtstag, verstarb aber vor zwei Jahren. Die letzte musikalische Station war ihr gewidmet. Die Musiker hatten an diesem Tag wieder alles gegeben, um Albachten ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk zu machen. Fortsetzung im nächsten Jahr. Ganz bestimmt.
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