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Serie "Meine besten Geschichten", Teil 16: "Brings" in Häger

 

Ich bin jetzt bald genau 15 Jahre im Lokaljournalismus. Ein Jubiläum, das mich sehr stolz macht. Ich habe in dieser Zeit jede Menge erlebt, unzählige Termine gehabt, viele Menschen getroffen und vor allem: ganz viele Artikel geschrieben. Es sind über 10.000 geworden... Eine enorme Zahl, die mein Archiv groß werden lässt. Es sind darunter unheimlich starke und spannende Geschichten, die es lohnen, nochmal erzählt zu werden. Für „Münster täglich“ krame ich ein bisschen in diesem Archiv und hole die besten Geschichten aus fünfzehn Jahren nochmal hervor. Die gibt’s jetzt ab sofort in der neuen Serie „Meine besten Geschichten“ zu lesen: www.muenster-taeglich.de. Weiter geht’s mit Folge 16 und der kölschen Kult-Band „Brings“, die 2012 in Häger auftrat.

Peter Brings brachte es unter Riesen-Beifall gleich am Anfang auf den Punkt: „Wir sind überrascht, dass so weit weg von zu Hause so viele gekommen sind, um uns zu sehen!“ In der Tat: Ganz Häger stand Kopf. Und noch viel mehr. „Aus dem gesamten Umland kamen Anfragen, ob Brings bei uns spielen“, berichtete Ingo Antepohl, der Schriftführer der Aloysius-Schützenbruderschaft Nienberge-Häger-Uhlenbrock, vor Beginn des Konzerts. 1000 Menschen waren gekommen. Sie hörten Deutsch-Rock vom Feinsten.

"Brings" traten in Häger auf. Foto: Siegmund Natschke.

Brings sind die Kult-Band aus Kölle, viele kennen sie von unzähligen Karnevals-Partys aus dem Rheinland. Mittlerweile werden die Konzertsäle größer, spätestens seit den Straßenfegern „Poppe, Kaate, Danze“ oder „Superjeilezick“. Der Kontakt zur Aloysius-Schützenbruderschaft ist durch Michael Theissing-Tegeler entstanden, dem Sohn von Wolfgang Theissing-Tegeler vom Jubiläumsausschuss der Schützenbruderschaft. „Ich spiele jetzt seit 8 Jahren bei Brings“, berichtet Michael. Damals habe er mit der Gruppe zwei kölsche Nummern aufgenommen: „Die haben sofort gesagt, ob ich nicht Lust hätte, mitzuspielen.“ Christian Blüm, der Schlagzeuger der Band, erinnert sich: „Seine ersten Worte waren: Jungs, ich bringe Euch groß raus!“

Auch an diesem Abend sind Brings ganz groß. Peter Brings hatte versprochen: „Wir spielen heute das ganze Repertoire!“ Und das ist, nur für manche überraschend, durchgehend so rockig, dass das Trommelfell vibriert. Die E-Gitarren röhren, und an die Zeit, als Brings noch Vorband von AC/DC waren, erinnert insbesondere, dass Gitarrist Harry Alfter wie die Australien-Rocker mit Schuluniform auf der Bühne steht. Der Clou: Ein schöttisches Röckchen, das vielleicht manche Hägeranerin nur schwer in den Schlaf kommen ließ.

Und dann kommen sie, wie von allen ersehnt, alle Wahnsinns-Hardrockkarnevalsschlager von „Mama“ über das besagte „Poppe, Kaate, Danze“ bis hin zu „Loß Dich falle“ und „Riesenkamell“. Auch die neueste Single der Kölner, nämlich das „Hallelujah“, brachten die Jungs, und zwar auf feinstem Kölsch: „Ich han gehoot, et jitt e Leed, dat jeder kennt un jeder singk“ (Ich habe gehört, es gibt ein Lied, das jeder kennt und jeder singt). Und zwar: „Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah“.

Der Festsaal der Aloysianer brodelte. Für die Sicherheit sorgte derweil eine eigene Security sowie die Freiwillige Feuerwehr Häger-Uhlenbrock, die auch freundlich die Autofahrer auf einem eigens für dieses Event geschaffenen Parkplatz leiteten. Am Einlass warteten die Mannen des Musikzugs Nienberge. Ihnen allen dankte Helmut Gilhaus, der zweite Vorsitzende der Schützenbruderschaft, im Namen aller Schützenbrüder. Das Brings-Konzert aus Anlass des 50jährigen Bestehens wird in die Geschichte der Aloysianer eingehen, soviel ist gewiss.

 

Peter Brings. Foto: Siegmund Natschke.

     3 Fragen an Peter Brings, Frontmann von „Brings“:

Kennt Ihr eigentlich Münster ?

Peter Brings: Oh ja, wir haben hier schon auf dem Stadtfest gespielt. Das ist ziemlich gut abgegangen. Als jetzt die Anfrage aus Häger kam, haben wir sofort zugesagt. Weil wir wussten, dass die Aloysius-Schützenbruderschaft das auch auf die Beine stellen kann.

Ist das Publikum in Häger anders als in Köln?

Als Band hast Du immer die gleiche Aufgabe: Du hast ein Publikum und das hast Du zu begeistern. Du musst ein Rockkonzert mit Leidenschaft angehen. Das ist in Köln und Häger ganz genauso.

Wie habt Ihr den Tag verbracht ?

Peter Brings: Heute morgen habe ich für meine vierjährige Tochter noch ein Lillifee-Kostüm gekauft. Dann haben wir uns in unserer Studiobühne getroffen, um 18 Uhr waren wir hier. Jetzt bereiten wir uns auf unseren Auftritt vor. Wir haben vor, zweieinhalb Stunden lang zu spielen und unser ganzes Repertoire zu bringen.

(C) Siegmund Natschke

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