Direkt zum Hauptbereich

Havixbeck: Hommage an die Musiker-Legende Moondog

 HAVIXBECK. Am 29. November gibt es ein ganz besonderes Literatur-Highlight in Havixbeck: Dann wird nämlich bei der offenen Bühne im Café Arte - organisiert von Gabriele Busch- unter anderem Renate Rave- Schneider mit einem Wintermärchen über „Moondog“, dem legendären blinden Musiker, der 1999 in Münster verstarb, sowie im Anschluss dazu passende Songs von Wolf Taylor (Gitarre, Gesang) & Eckhard Lotto ( Akkordeon ) zu erleben sein.

Zum Auftakt gibt es etwas zu Moondogs Biographie!


Moondog ist eine Legende. Fotos: Renate Rave-Schneider.

Moondog ist der Künstlername eines großen Musikers, Komponisten und auch Dichters, der als Louis Thomas Hardin am 26. Mai 1916 in Marysville/ Kansas geboren wurde: als Sohn einer Lehrerin und eines Wanderpredigers.
Aufgrund des Berufs des Vaters zog die Familie von Louis Thomas Hardin während seiner Kindheit und Jugend häufig in andere Staaten des Mittleren Westens um. Mit sechzehn Jahren hantierte er mit einer Kapsel, die er beim Herumstromern zwischen den Bahngleisen fand; sie explodierte und er verlor sein Augenlicht komplett. Einige Zeit später kam er auf die Blindenschule in Iowa, wo man sein musikalisches Talent entdeckte und förderte, sodass Moondog später von dieser Zeit sagte: " Ohne sie und ohne die Erblindung wäre ich niemals so tief in die Welt der Klänge und Töne eingetaucht!"

 Eckhard Lotto (links) und Wolf Taylor (rechts) treten gemeinsam auf. Foto: Renate Rave-Schneider.

Den Namen Moondog gab er sich später, als er schon viele Jahre als Straßenmusiker aufgetreten war, nach seinem verstorbenen Blindenhund, der stets den Mond angeheult hatte.
Eine weitere Besonderheit von Moondog war, dass er Jahrzehnte seines Lebens mit Büffelhornkappe und Gewand wie ein Wikinger auftrat, das fußte auf der Geschichte der Edda und seiner Begeisterung dafür. Er hatte seinen festen Standplatz auf der New Yorker 6th Avenue, doch wer annahm, er wäre obdachlos, der irrte: Er verfügte über ein bescheidenes Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel.
Moondog komponierte unter anderem sinfonische Werke mit der Spannbreite von Klassik bis Jazz, die allseits ästimiert wurden.
Befreundet war er mit klassischen Komponisten, aber auch mit Jazz- und Rockgrößen wie zum Beispiel Charlie Parker und Janis Joplin.
Nach Jahren von Musikproduktionen, Konzerten und Strassenmusik, kam er 1974 zu einem Konzert nach Deutschland und zwar nach Frankfurt am Main und war gerührt vom herzlichen Empfang und der Freundlichkeit der Menschen.
Es gefiel ihm so gut im Land seiner Vorfahren, dass er blieb.
Nach einem weiteren Konzert in Hamburg, wo er die nähere Bekanntschaft des Musikers Tom Klatt gemacht hatte, suchte er diesen in Marl auf und zog kurze Zeit später gemeinsam mit diesem in ein Fachwerkhaus in der Altstadt von Recklinghausen Und hier setzt nach einem Musikstück von ihm, einer Ode an Charlie Parker, Renate Rave- Schneiders Wintermärchen ein, das Moondogs weitere Lebenslaufbahn aufzeichnet, nachempfunden nach wahren Begebenheiten. Moondogs Grab ist auf Münsters Zentralfriedhof im neuen Teil zu finden.
Wer Näheres über den Künstler wissen will, möge bei Google folgendes eingeben:
Renate Rave- Schneider-Moondog- mein Wintermärchen 2022,
man kann dann den ganzen Prosatext herunter scrollen,
Lesedauer 8-10 Minuten.

Renate Rave- Schneider hatte in den Siebzigern ,,als sie teilweise noch in Recklinghausen lebte, zwar keinen direkten Kontakt mit dem 1916 in Marysville/ Kansas geborenen Louis Thomas Hardin, der sich selber den Künstlernamen Moondog gegeben hatte. Aber sie kannte einige seiner früheren engen Freunde und sie kennt etliches von seinen außergewöhnlichen Musikstücken, einer Mischung aus Klassik und Jazz!
Dieses Fairy Tale auf ihrer Homepage wurde begeistert gelesen und kommentiert! Hochinteressant ist, dass Moondog, der 1999 in Münster verstarb, auf dem Zentralfriedhof hier beerdigt ist ,die Büste auf seinem Grab ist von Ernst Fuchs.
Renate Rave-Schneider möchte noch eine Graphic Novel über ihn verfassen.


Renate Rave-Schneider

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...