MÜNSTER. Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich am Montag bei seinem Antrittsbesuch in Nordrhein-Westfalen als Münster-Fan gezeigt. Bei der gemeinsamen Kabinettssitzung mit Ministerpräsident Hendrik Wüst im Historischen Rathaus schwärmte er vom Friedenssaal: „Der Friedenssaal zu Münster steht wie kaum ein anderer Platz in Deutschland für Dialog, Verständigung und die Kraft gemeinsamer Lösungen.“ Für Merz, der selbst aus NRW stammt, war der Termin sichtlich mehr als ein Pflichtbesuch: „Natürlich ist dies nicht nur ein rein rationaler Besuch, sondern ein bisschen auch ein emotionaler Besuch im eigenen Bundesland.“
Friedrich Merz (li.) und Hendrik Wüst (re.) schlenderten über den Prinzipalmarkt. Foto: Staatskanzlei NRW.Inhaltlich drehte sich die Kabinettssitzung um die großen Zukunftsthemen in NRW. Merz stellte klar: „Aus der Kohleregion wird ein wettbewerbsfähiger KI-Standort.“ Dazu brauche es Investitionen in Kraftwerke, Netze und Speicher. Auch Verbraucher sollen profitieren: „Wir haben die Stromnetzentgelte gesenkt, und die Gasspeicherumlage wollen wir abschaffen.“
Einen besonderen Moment erlebte Merz in Münster direkt am historischen Ort: Mehr als dreißig junge Polizeianwärter wurden im Rathaus vereidigt – in Anwesenheit des Kanzlers. „Die Entscheidung dieser jungen Menschen für den Polizeidienst verdient allerhöchste Anerkennung“, sagte Merz und würdigte ausdrücklich den Einsatz für Sicherheit und Demokratie.
Später besuchte Merz die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle in Hiltrup. „Wir sind gut in der Forschung, aber wir sind oftmals nicht gut im Transfer in die industrielle Umsetzung. Das soll mit diesem Standort besser werden“, erklärte er. Münster dürfe damit hoffen, zu einem Leuchtturm der Batterietechnologie zu werden.
Mit Kanzlerkonvoi, Polizei-Vereidigung und großem Medienaufgebot war Münster an diesem Tag einmal mehr politische Bühne. Zusammen mit Oberbürgermeister Markus Lewe und Ministerpräsident Hendrik Wüst schlenderte der Kanzler auch noch über den Prinizipalmarkt: „Es geht nur gemeinsam voran.“, meinte Merz denn auch. Ein ereignisreicher Tag war das mit viel Symbolkraft.
(C) Siegmund Natschke
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