Direkt zum Hauptbereich

Herzklopfen in Münster - Autorin Julia Beylouny im Gespräch

 

MÜNSTER/PADERBORN. Die Paderborner Autorin Julia Beylouny ist mit ihren gefühlvollen Liebesromanen längst einem breiten Publikum bekannt. Am 6. Dezember wird sie im Rahmen des „Bücher-Plausches“ in Münsters City zu Gast sein. Aus diesem Anlass hat die Literaturkritikerin und -Veranstalterin Renate Rave-Schneider die Autorin zu einem persönlichen Gespräch getroffen – an einem spätsommerlichen Vormittag im idyllischen Bad Sassendorf. Herausgekommen ist ein lebendiges Interview über Inspirationen, Genresprünge und ihr neues Buch, das erstmals in ihrer Heimat Paderborn spielt:

Es ist ein sonniger September Vormittag in Bad Sassendorf, an dem ich die Paderborner Autorin Julia Beylouny zum Gespräch auf der Terrasse des Hotels Schnitterhof treffe!

Kennengelernt habe ich diese bereits vor über zehn Jahren bei einer Lesung in Münster und seitdem einige Male erleben dürfen!

Wir sitzen bei einer Tasse Kaffee an einem fürwahr idyllischen Ort mit Blick auf die Fachwerk- Fassade und einen Teil des Gartens des Schnitterhofes.

    Julia Beylouny stellt ihr neues Buch vor.

     Foto: Rave-Schneider

Es schwirren einige Bienen, Sonnenblumen leuchten, seltene Gräser wiegen sich im Wind und gelbe Blätter rieseln vereinzelt von den umstehenden Bäumen!

Renate Rave-Schneider führte das Interview mit der Autorin Julia Beylouny. Foto: privat.

Renate: Julia, ich grüße Dich! Schön, dass wir uns heute treffen, noch dazu an einem so romantischen Ort, der perfekt zum Tenor deiner Romane passt! Sag mal, wann war dein Schreib- Auftakt fürs erste Buch und gab es da literarische Vorbilder?

Julia: Ich schreibe, seitdem ich schreiben kann, also seit Beginn der Neunziger. Angefangen habe ich mit Gedichten und Kurzgeschichten und später kamen dann die Romane hinzu. Meinen ersten Roman verlegte ich vor 13 Jahren. Ich liebe die Bücher des Autors Nikolas Sparks, besonders „Wie ein einziger Tag“. Sparks‘ Schreibweise und seine Geschichten inspirieren mich bis heute. Ein echtes Vorbild für mich war als Kind und Jugendliche auch Lucy Maud Montgomery mit ihrer "Anne auf Green Gables" – Reihe. Ihre Fantasie hat mich dazu gebracht, selbst Bücher zu schreiben.

Renate: Überwiegend hast Du Liebesromane für eine jüngere Zielgruppe geschrieben wie z. B. "Weil ich dich sehe", "Erinner mich an Liebe" oder den in diesem Jahr zunächst als E- Book bei Ullstein erschienenen Roman "Nordseewellen und Treibholzliebe".

Obwohl ich altersmäßig durchaus nicht in diese Zielgruppe der 18 bis 45- jährigen passe, vermochte mich dein Roman um die Liebe zu einem Künstler in "Weil ich dich sehe" zu fesseln, das lag stark an den Schilderungen des schottischen Herrenhauses in der kargen Winterlandschaft, wo einem allmählich warm ums Herz wurde!

Julia: Es freut mich, dass ich dich damit begeistern konnte. Mein letztes Buch "Nordseewellen und Treibholzliebe" spielt übrigens nicht in Schottland, sondern überwiegend an der dänischen Nordseeküste. Ja, meine Romane gehören eher dem Genre Young Adult/ New Adult an, aber ich habe auch viele ältere Leserinnen und Leser, die die Bücher lieben. Das freut mich sehr!

Renate: Das glaube ich, vor allem aufgrund der angeregten Dialoge der Freundinnen über die jungen Männer, die Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen verursachen können!

Aber du warst ja auch in anderen Genres unterwegs, zum Beispiel hast du ein Büchlein über "Die Kraft des Gebets" herausgebracht mit beeindruckenden Erfahrungsberichten, aber auch "Antonio hat eine Idee", die Biografie eines aus Süditalien stammenden Gastarbeiters, der in deiner Heimat Paderborn mit seiner Familie eine Pizzeria eröffnet hat, die es Jahrzehnte in der alten Mühle von Wewer gab!

Julia: Das stimmt, die Arbeit daran mit der Tochter des Pizzabäckers und die gemeinsamen Überlegungen dazu haben mir auch viel Freude gemacht. Leider sind die Besitzer der Mühle mittlerweile in Rente gegangen, die Pizzeria gibt es nicht mehr. Aber eine Enkelin führt im Ort die Familientradition mit ihrer eigenen Pizzeria fort. Hin und wieder mag ich es, mal andere Genres auszuprobieren, so auch Fantasy. Aber mein Herzblut wird immer der Liebesroman bleiben.

Und da gibt es auch schon etwas Neues: Am 25.10. wird mein neues Buch "Bis meine Liebe dich heilt" bei Books on Demand erschienen – sowohl als E-Book als auch gedrucktes Buch.

Zum ersten Mal schreibe ich eine Liebesgeschichte, die in meiner Heimat Paderborn spielt, also regionalen Bezug hat. Es geht um den Polizisten Tom und die Klavierlehrerin Amelie, die sich vor vier Jahren begegnet sind und sofort gespürt haben, dass dort etwas zwischen ihnen ist, sich jedoch wieder aus den Augen verloren haben und sich nun auf eher unromantische Weise wiedersehen: als Amelie über eine rote Ampel fährt und ausgerechnet Tom sie anhält … Zudem spielt eine alte Frau aus Dänemark eine Rolle, die die Besatzungszeit miterlebt hat. Es wird sehr spannend und emotional.

Renate: Ich freue mich drauf!

Und zum Schluss noch eine Frage: Bist du mit anderen Autorinnen und Autoren vernetzt, habt ihr gemeinsame Auftritte?

Julia: Ja, tatsächlich mit den „Börde-Autoren“, die vor vielen Jahren aus Markus Kohlers „Bücherkiste“ im Raum Soest hervorgingen. Wir schreiben gemeinsame Anthologien, haben Lesungen, treffen uns regelmäßig zum Austausch und planen auch hin und wieder Events wie etwa eine Büchermesse im „Alten Schlachthof“ in Soest. Darf ich dich fragen, Renate, was dein aktuelles Schreibprojekt ist?

Renate: Gerne! Seit einer Woche bearbeite ich einen Stoff, der leider wirklich passiert ist, in einem Kammerspiel! Tatsächlich wurde meine Cousine vor genau sieben Jahren aus ihrem Haus von einer korrupten Betreuerin in ein verwahrlostes Pflegeheim entführt, aus dem eine andere Verwandte und ich sie befreiten!

Solche Themen müssen an die Öffentlichkeit, Julia, ich danke dir fürs Gespräch!

Julia: Ich danke dir auch, Renate. Es hat großen Spaß gemacht, hier mit dir zu sitzen und zu plaudern.

Julia Beylouny wird am 6.12. im Rahmen des „Bücher- Plausches“ bei einer Lesung ihres neuen Romanes um 11 Uhr in Münsters City zu erleben sein, und zwar im „Melkerts“ in der Von- Vincke- Str. 2- Mehr Infos von :leona51@gmx.de/ Renate Rave- Schneider


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...