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Großes Wahlinterview: Oberbürgermeisterkandidatin Maren Berkenheide (Volt)

 MÜNSTER. Münster sucht den künftigen Oberbürgermeister der Stadt. Nach fast sechzehn Jahren Amtszeit tritt Markus Lewe nicht mehr erneut an. Das heißt: Es wird ein neues Stadtoberhaupt geben. Münster täglich“ befragt die Oberbürgermeister-Kandidaten nach ihren Ideen und Vorhaben. Auch das Menschliche kommt nicht zu kurz. Dieses Mal stellt sich Maren Berkenheide (Volt) den Fragen.
Maren Berkenheide. Foto: Volt Münster.

1)  Die kleine Partei Volt stellt eine eigene Oberbürgermeisterkandidatin. Warum?

Ich trete an, weil Münster frische Perspektiven braucht: jung, weiblich, europäisch. Mit Volt bringe ich konkrete Ideen aus Europa nach Münster, zum Beispiel Superblocks aus Barcelona oder Schwammstadt-Konzepte aus Kopenhagen.

2) Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein?
Ich trete an, um den Menschen in Münster ein echtes Angebot zu machen: für mehr Klimaschutz, bezahlbares Münster und eine effiziente Verwaltung. Am Ende entscheiden die Bürger*innen, ob sie dieses Angebot überzeugt.

3) Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Was haben Sie Ihren Mitbewerbern voraus?
Ich begleite heute schon Unternehmen in Veränderungsprozessen, genau dieses Wissen will ich ins Rathaus tragen. Ich höre Menschen zu, arbeite empathisch, und ich packe an, bis Dinge umgesetzt sind. Außerdem bringe ich aus dem Startup-Bereich die Fähigkeit mit, schnell und pragmatisch zu handeln.
Meine Schwäche? Ich bin ungeduldig. Aber diese Ungeduld treibt mich an, Lösungen nicht zu vertagen, sondern sofort anzugehen.

4) Die Kommunen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Wie kann man den Finanzkollaps von Münster verhindern?
Als Oberbürgermeisterin will ich den Haushalt auf Zukunft stellen: Wir investieren nur dort, wo es sich auch langfristig lohnt, z.B. in Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz. Ich will eine Verwaltung, die effizient arbeitet und Fördermittel aus Europa systematisch nutzt.

5) Wie kann Wohnraum wieder bezahlbar werden?
Wohnen darf in Münster kein Luxus sein. Ich will nachhaltige Nachverdichtung nutzen, also Baulücken schließen und Gebäude aufstocken. In einem neuen sozial-ökologischen Viertel soll genossenschaftliches Wohnen von Anfang an mitgedacht werden, damit Mieten dauerhaft fair bleiben. Und mit dem Umbau der alten JVA zum „Freiheitscampus“ schaffen wir dringend benötigten Wohnraum für Auszubildende. So entsteht bezahlbarer Wohnraum für alle Lebensphasen von jungen Menschen bis zu Familien.

6) Auto oder Fahrrad – was ist in Münster das Verkehrsmittel der Zukunft?
Für mich ist klar: Münster braucht eine Verkehrswende. Ich will, dass Bus, Bahn und Rad Vorrang bekommen und das Auto nur dort Platz hat, wo es wirklich nötig ist. Mit Metrobuslinien, Velorouten und sicheren Fußwegen können wir die Stadt lebenswerter machen und gleichzeitig den Verkehr flüssiger.

7) Sind Sie Preußen- oder USC-Fan?
SC Preußen

  1. Letzte Frage: Münster-Tatort oder Wilsberg?

    Tatort Münster.

(C) Siegmund Natschke

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