Direkt zum Hauptbereich

Von der Idee zur Institution: 50 Jahre Musikschule Nienberge

 

NIENBERGE. Einige Eltern hatten in Nienberge 1974 eine einfache wie zündende Idee: Sie wollten die musikalische Ausbildung ihrer Kinder selbst in die Hand nehmen, denn im Stadtteil fehlte noch jegliches Angebot in dieser Richtung. Und so ist es kein Wunder, dass dieses beherzte Vorhaben sofort auf breite Resonanz stieß.

Zur Gründungsversammlung für den neuen Verein kamen ganze neunzig engagierte Nienberger. Sie legten den Grundstein für eine Institution, die inzwischen nicht mehr aus dem Stadtteil wegzudenken ist: die Musikschule Nienberge. In diesem Jahr feiert sie bereits ihren 50. Geburtstag. „Wir wurden damals sehr unterstützt vom damaligen Leiter der Grundschule, Meinolf Humpert, und wir durften in den Schulräumen musizieren“, erinnert sich Anneliese Janning, die langjährige Geschäftsführerin der Musikschule, an die Anfangszeit. Inzwischen werden rund 1.250 Schüler von 36 Lehrkräften unterrichtet – neben der musikalischen Früherziehung für die Kleinsten gibt es ein umfassendes Unterrichtsangebot, verschiedene Ensembles, Unterricht im Klassenverband, aufsehenerregende Musical- Projekte und die Konzertreihe „Kammermusik im Rüschhaus“. Im Vordergrund steht dabei stets der Spaß an der Musik und dem gemeinsamen Musizieren – auch und vor allem vor Publikum.

Bekannt ist die Musikschule Nienberge insbesondere für seine beeindruckenden Musicals wie etwa "Pinocchio". Foto: Siegmund Natschke.

Eine Nienbergerin war beim allerersten Vorspiel der jungen Musikschüler vor 50 Jahren dabei: “Meine Tochter lernte Gitarre spielen.“ Die Eltern seien von der Musikschule dazu eingeladen worden, damit sie einmal hören konnten, was die Kinder inzwischen so gelernt hatten. Was die Nienbergerin gut fand: “Niemand brauchte beim Vorspiel ein neues, teures Outfit tragen, wie das heute oft der Fall ist, sondern jeder konnte einfach sein eigenes schönstes Kleidungsstück tragen.“ Und: Das Spiel sei sehr spontan gewesen. „Die Kinder waren sehr aufgeregt. Ein Kind kam zu mir und sagte: Was soll ich machen, wenn ich nicht alles richtig spiele? Da habe ich den Rat gegeben: Einfach spielen! Die Leute merken das gar nicht!“, schmunzelt die Nienbergerin heute: „Das Vorspiel fand in einem Raum statt, das fand ich besser als vor so vielen Zuschauern auf dem Schulhof. Gemütlich eben.“ Eins bleibt für sie unvergesslich: „Die Musik war sehr schön, und die Eltern waren begeistert. Wir auch.“

Beliebt sind seit jeher die Vorspiele der Musikschule. Foto: Siegmund Natschke.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...