MÜNSTER/BERLIN. Dieses Spiel ging in die Fußball-Geschichte ein: Am 30. Juni 1951 trafen im Berliner Olympiastadion der 1. FC Kaiserslautern und Preußen Münster im Finale der Deutschen Fußballmeisterschaft aufeinander. Vor einer beeindruckenden Kulisse von etwa 85.000 Zuschauern entwickelte sich schnell ein packendes Duell um den begehrten Titel.
Das Spiel begann mit viel Elan auf beiden Seiten, doch trotz zahlreicher Chancen endete die erste Halbzeit torlos. Beide Teams lieferten sich ein intensives und kampfbetontes Duell, wobei die Abwehrreihen beider Mannschaften stark agierten. Der 1. FC Kaiserslautern, bekannt für seine kämpferische Einstellung und enorm starke Mannschaft, hatte es nicht leicht gegen das Überraschungsteam von Preußen Münster, das sich im Laufe der Saison als ernstzunehmender Gegner etabliert hatte. Münsters berüchtigter und vor allem gefürchteter 100.000-Mark-Sturm war auch in Berlin mit dabei. Die Namen lassen Preußens Fan-Herzen höher schlagen- damals wie heute. Fiffi Gerritzen und Adi Preisler spielten ebenso wie Rudi Schulz, Josef Lammers und Sigi Rachuba. Doch auch Kaiserslautern trat mit seinen stärksten Spielern an, insbesondere mit den Walter-Brüdern Fritz und Ottmar und den Nationalspielern Ernst Liebrich, Werner Baßler und Horst Eckel. Hier trafen wirklich die Besten der Besten aufeinander. Es war absehbar, dass es nicht lange torlos bleiben sollte.
Kurz nach dem Wiederanpfiff in der 47. Minute gelang dann auch Preußen Münster der Führungstreffer. "Fiffi" Gerritzen brachte seine Mannschaft mit einem präzisen Schuss aus kurzer Distanz mit 1:0 in Führung. Die Fans von Münster jubelten, doch Kaiserslautern ließ sich davon nicht entmutigen.
Die Antwort von Kaiserslautern folgte schnell: In der 61. Minute erzielte Ottmar Walter den Ausgleich. Nach einer schönen Kombination im Mittelfeld setzte er sich gegen die Abwehr von Münster durch und traf zum 1:1.
Nur wenige Minuten später, in der 74. Minute, war es erneut Ottmar Walter, der Kaiserslautern in Führung brachte. Mit einem kraftvollen Schuss ließ er dem Torwart von Münster, dem legendären Otto Mierzowski, keine Chance und markierte das 2:1.
Trotz aller Bemühungen von Preußen Münster, noch einmal zurückzukommen, blieb Kaiserslautern dominant und ließ keine weiteren Treffer zu. Die Abwehr um Torwart Karl Adam stand sicher und vereitelte die Angriffsversuche der Münsteraner.
Der Schlusspfiff von Schiri Adolf Reinhardt ertönte, und der 1. FC Kaiserslautern sicherte sich mit einem 2:1-Sieg den Titel des Deutschen Meisters 1951. Die Fans der Lauterer feierten ihre Helden frenetisch, und die Spieler wurden als verdiente Sieger gefeiert.
Dieses Endspiel bleibt in der Erinnerung vieler Fußballfans als eines der spannendsten und umkämpftesten Spiele in der Geschichte der Deutschen Meisterschaft. Für Preußen ist es ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins so wie auch ein glanzvolles Kapitel im deutschen Fußball. Geadelt wurde die Mannschaft durch ein riesiges Lob von Sepp Herberger, dem legendären deutsche Fußballtrainer, der sich nach dem Endspiel der Deutschen Meisterschaft 1951 anerkennend über Preußen Münster äußerte. Herberger, der damals eine enge Verbindung zum 1. FC Kaiserslautern hatte und später die deutsche Nationalmannschaft zu ihrem ersten Weltmeistertitel führen sollte, zollte dem unterlegenen Finalisten Respekt.
Nach dem Spiel sagte Herberger über Preußen Münster:
„Die Preußen haben tapfer gekämpft und gezeigt, dass sie nicht umsonst ins Endspiel gekommen sind. Ihre Leistung verdient höchsten Respekt.“ Ein Lob für die Ewigkeit...
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