MÜNSTER-STADTTEILE. Die Tradition lebt! Ganze 143 Osterfeuer waren bei der Stadt angemeldet worden. Scheinbar überall schien es zu lodern und zu glühen. Besucherströme machten sich auf, um die Flammen-Spektakel mit anzusehen. Besonders stimmungsvoll waren die Osterfeuer in den Stadtteilen. Allerdings gab es einen Wermutstropfen.
Und nicht nur einen. Um Punkt 20.15 Uhr fing es an zu schütten: Gewitter zogen auf, sie kamen mit Blitz, Donner und Hagel. Zuvor war die Stimmung völlig ungetrübt und ausgelassen gewesen.
Bestes Beispiel hierfür war Mecklenbeck, wo besonders viele Familien zu sehen waren. Hier gab es nicht nur das Osterfeuer auf der Wiese am Hof Hesselmann, sondern auch eine bunte „Osterfeier“ - organisiert vom Bürgerverein für Mecklenbeck. Den Hof „aus dem Winterschlaf wecken“, das war das erklärte Ziel des Bürgervereins, los ging es bei diesem „Frühlingserwachen“ mit einer großen Ostereiersuche, die den Nachwuchs schlicht begeisterte. Ein großes Spiel- und Bastelangebot komplettierte den Nachmittag. Für alle gab es leckeren Kuchen, Eis bis zum Abwinken und jede Menge Würstchen. Sogar der Osterhase höchstpersönlich wurde gesichtet. Um Punkt 18 Uhr übernahm dann der Löschzug Mecklenbeck und entzündete das Osterfeuer. Am Vortag waren die Vorarbeiten erledigt worden. „Seid Ihr dabei?“, fragte der Löschzug via Facebook seine Fans. Ja, die Mecklenbecker waren dabei. Dann loderten die Flammen. Am Anfang gab es viel Qualm, aber wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Allgemeines Staunen und leuchtende Augen gab es, als die Flammen loderten. Als die Blitze zuckten, nahmen einige ihre Beine in die Hand, andere bewiesen Durchhaltevermögen.
Ganz Kinderhaus schien sich auf den Weg zum Osterfeuer auf Pastorswiese gemacht zu haben. Würstchen, Stockbrot und kühle Getränke hatte die Christlich Jungen Gemeinde (CJG) versprochen, das lockte viele an. Nach dem Feuererlebnis mit Gewitterschauer gab es dann eine Indoor-Party im Jugendheim.
Besonders stimmungsvoll war das Osterfeuer in Nienberge-Häger. Dort organisiert die St. Aloysius-Schützenbruderschaft die feurige Veranstaltung. Doch eigentlich helfen einfach alle mit. „Wir kennen uns alle und sind Nachbarn“, hieß es von Seiten des Vereins. Doch das blieb nicht das einzige Osterfeuer im Ort: Der Reit- und Fahrverein Nienberge ließ die Flammen ebenso lodern, auch das ist zu einer richtigen Tradition geworden, an der die Reiter gerne teilnehmen. Und so hatten die Nienberger die Qual der Wahl: Wo sollte es hingehen? Schön war es hier wie dort.
In Hiltrup veranstaltete einmal mehr der hiesige Bürgerschützenverein in Zusammenarbeit mit dem Löschzug das Feuer-Event, Bewährter Ort war der Hof Hackenesch, die Beteiligung war riesig. Vielleicht lag es an einem ganz neuen Highlight, das die Organisatoren auf die Beine stellten: eine Eiersuche für die Kleinen. Da leuchteten die Augen der Jungen und Mädchen, die schlicht begeistert waren.
Aufgrund des starken Regens wurde die Veranstaltung jedoch um 20.15 Uhr abgebrochen.
Groß war auch die Beteiligung in Angelmodde, dort organisierte der Löschzug am Brandhoveweg das Flammen-Event. Wer bei dem Anblick der lodernden Glut Hunger oder gar Durst bekam, für den war bestens gesorgt, denn die Feuerwehrmänner und -frauen hatten auch an einen Essensstand und einen Getränkewagen gedacht.
Summa summarum: Die enorme Beteiligung der Münsteraner, das beispiellose Engagement der Organisatoren und die festliche Atmosphäre haben einmal mehr gezeigt, dass die Osterfeuer in Münster eine ganz wichtige Tradition sind, die von vielen mit Freude und Enthusiasmus gelebt wird – selbst bei Regen, Blitz und Donner. Die Vielfalt war dabei 2024 beeindruckend groß, in jedem Stadtteil herrschte eine ganz eigene, besondere Stimmung. Viele freuen sich schon auf das nächste Jahr. Bis zum nächsten Mal!
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