MÜNSTER. In Münster blühen wieder die Apfelbäume. Das Blütenmeer ist quer über die Stadt verteilt: in Privatgärten, auf Wiesen und an Straßenrändern sind die wunderschönen blühenden Zweige zu sehen. „Die Blüten kamen in der zweiten April-Woche!“, bemerkt ein Beobachter, der sich darüber wundert, dass die Blüte so früh, ja extrem früh kam. Warum ist das so? „Münster täglich“ hat nachgefragt.
Seit 2008 dokumentiert Diplom- Landschaftsökologin Karin Rietmann vom NABU Münster die Apfelblüte in der Stadt an zwei Referenzbäumen. Dabei konnte sie – wie auch das Obstbau-Kompetenzzentrum in Jork - feststellen, dass die Apfelblüte in Münster im Durchschnitt ca. 3,5 Wochen früher stattfindet als in den 60er Jahren. „Ein eindeutiges Zeichen des Klimawandels.“ Die Insekten hätten sich bereits etwas darauf eingestellt: „Auch sie entwickeln sich früher im Jahr.“ Nur die Vögel kämen da nicht mit- ihre Brutzeit sei noch zeitverzögert, so dass dann nicht genug Futter zur Aufzucht der Jungvögel gefunden würde. Auf die Ernte wirkt sich die frühe Blüte, so Rietmann, auch aus. Jede Apfel-Sorte habe eine bestimmte Anzahl an Reifetagen: "Frühere Blüte - frühere Ernte.“ Das führe bei späten Sorten, die kalte Nächte oder gar Frost bräuchten, dazu, dass sie geschmacklich nicht optimal ausreiften.
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