Direkt zum Hauptbereich

Billi Thanner nimmt Abschied - kommt die Himmelsleiter zurück?

 MÜNSTER. „Drei, zwei, eins, aus!“ Das war der Abschieds-Countdown für die „Himmelsleiter“ der österreichischen Künstlerin Billi Thanner an der St.-Lamberti-Kirche am vergangenen Samstag. Dazu hatten sich die Münsteraner auf dem Lamberti-Kirchplatz versammelt. Und dann ging das Licht aus. Für immer? Diese Frage stellte sich wohl jeder der vielen Besucher im Stadtmuseum, wo weitere Arbeiten von Billi Thanner gezeigt werden: der „Raum der Träume“ - eine Installation aus blauem Neonlicht und Stein- und die „33 Tugenden“, die Kunst und Spiritualität miteinander verschmelzen lassen. Bis zum 28. April sind diese Werke hier noch zu sehen. 

Billi Thanner nahm Abschied von Münster- im Stadtmuseum sind derweil weitere Arbeiten von ihr zu sehen. Fotos: Siegmund Natschke






Bereits am 1. Tag wurde es voll, sehr voll. „Kommen Sie an einem Dienstag“, riet Museumsleiterin Barbara Rommé den Besuchern. Dann könne man sich in Ruhe die Arbeiten im 1. Stock anschauen. „Wir freuen uns, dass sie hier sind.“, meinte Rommé. Die Kunstfans waren ebenfalls sichtlich gespannt auf die neuen Lichtinstallationen und umringten die umtriebige Künstlerin, die sich trotz des Trubels viel Zeit für Gespräche nahm und mal hierhin, mal dorthin ging, um möglichst viele Gäste direkt anzusprechen. Das brachte ihr viele Sympathien ein. Und dann ging es doch wieder um sie – die Himmelsleiter. „Sie ist ein wunderschönes Friedenssymbol“, sagte Thanner. Auch Oberbürgermeister Markus Lewe meinte, dass sie für die Menschen die „Hoffnung auf Frieden“ verkörpere – in Zeiten eines „Epochenbruchs“, den jeder spüre. Plötzlich setzte tosender Applaus ein, als Lewe diesen Satz sagte: „Ich wünsche mir, dass die Himmelsleiter wieder nach Münster kommt!“ Bekanntlich wird sie nun an der weltberühmten Kirche Saint Eustache in Paris installiert, wo sie während der Olympischen Spiele leuchten soll.

Und schon warnte Hans-Bernd Köppen, der Pfarrer von St. Lamberti, davor, die Himmelsleiter zum Zankapfel werden zu lassen: “Dann ist sie als Friedenssymbol kaputt.“- und lud zum Lambertikirchplatz ein, wo es den besagten Himmelsleiter-Countdown gab. Und dann war die beliebte Lichtinstallation plötzlich Geschichte. Vorerst wenigstens...







(C) Siegmund Natschke

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...