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Erleichterung: Kein Blindgänger in der Kerkerinckstraße

 

MÜNSTER. Aufatmen im Geistviertel: Die Hinweise auf einen möglichen Blindgänger in der Kerkerinckstraße haben sich nicht bestätigt. Nach der Freilegung des Verdachtspunkts am Donnerstag wurde lediglich ziviler Schrott im Erdreich gefunden. Die Feuerwehr konnte kurz nach Beginn der Freilegungsarbeiten schon wieder Entwarnung geben.

In der Kerkerinckstraße gab es einen Blindgängerverdacht. Fotos: Siegmund Natschke



Der städtische Sprecher Martin Füser erklärte gegenüber „Münster täglich“, dass der Blindgängerverdacht in einem Baustellenbereich in der Kerkerinckstraße bestanden habe. Anwohner mussten nur geringe Einschränkungen in Kauf nehmen, während der Freilegungsarbeiten waren Teile der Kerkerinckstraße gesperrt.



Ein Blindgänger hier mitten im Geistviertel wäre durchaus wahrscheinlich gewesen. Münster wurde in der Endphase des 2. Weltkriegs Zielpunkt von schwersten Luftangriffen. Hier waren insbesondere größere Straßenzüge und Versorgungswege betroffen, sowie die jeweilige Umgebung davon. Die Kerkerinckstraße liegt in unmittelbarer Nähe zur Hammer Straße und dem Sentmaringer Weg.

Jedes Haus war hier zerbombt“, erinnert sich eine 82jährige Zeitzeugin. Auch der Dachstuhl ihres Elternhauses ging in der Kerkerinckstraße in Flammen auf. Sie selbst war für drei Jahre zusammen mit mehreren Familienangehörigen evakuiert worden und verbrachte diese Zeit auf einem Bauernhof in Sassenberg. Da kam der verheerende Luftangriff, der auch ihr Elternhaus traf: “Ein Nachbar, der nicht evakuiert werden wollte, sondern in seinem Haus blieb, hat das Feuer gelöscht.“ Die Leute hätten später Brotmarken bekommen, damit sie nicht verhungerten. Die Kerkerinckstraße sei so zerstört gewesen, dass die Engländer diese nicht besetzen konnten, sondern nur die benachbarte Prinz-Eugen-Straße.

Das alles ist jetzt acht Jahrzehnte her, doch die 82jährige Zeitzeugin, die mit „Münster täglich“ sprach, muss in diesen Tagen daran immer wieder zurückdenken. Nun freut sie sich: “Es ist schön, dass in meiner Heimatstraße keine Bombe mehr liegt.“



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