MÜNSTER/NIENBERGE. Es war für viele ein Schock: In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 2020 kam es in Stuttgart zu gewalttätigen Ausschreitungen mit mehreren hundert Personen, die Polizisten angriffen, was auch bundesweit als „Krawallnacht“ bekannt wurde .
Als Reaktion auf diese „Krawallnacht“ gründeten vier Bürger aus Münster die „Initiative für Respekt und Toleranz“ und starteten das Projekt „Der Mensch hinter der Uniform“.
Dieses Projekt stellt wie der Titel bereits ausdrückt die Menschen hinter den Uniformen in den Fokus, um Respekt anstelle von Ablehnung zu fördern.
Am Sonntagabend stellten die Initiatoren ihr Anliegen im voll besetzten Nienberger Kulturforum vor. „Das sind Bilder, die man nicht vergisst“ , meinte etwa Andrea Wommelsdorf, die eine von den Vieren war, die die Initiative gründeten und die nun nach Nienberge viele Gäste mitgebracht hatten. Das Projekt zieht inzwischen Kreise – bis ins NRW-innenministerium. Und so war auch Innenminister Herbert Reul nach Nienberge gekommen und war sichtlich angetan vom Engagement: “Das ist phänomenal“, meinte er, gab sich aber auch nachdenklich: “Es ist etwas in der Gesellschaft ins Rutschen gekommen“, sagte Reul, und forderte eben diesen Respekt und Toleranz für Einsatzkräfte ein: "Diese Menschen schützen uns, deshalb müssen wir sie schützen." Es ginge um den Respekt vor dem Menschen, der in der Uniform stecke. Das müsse von den Bürgern selber kommen: “Jeder muss sich an die eigene Nase fassen.“ erklärte Reul weiter. Den Initiatoren des Projekts gab er ein dickes „Dankeschön“ mit auf den Weg, was auch Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf in ihrer Rede bekräftigte. Beeindruckend an dem Abend waren auch die Einsatzkräfte, die auf der Bühne selbst zu Wort kamen. „Unsere Arbeit macht Sinn!“, hieß es da und auch der Begriff der „Blaulicht-Familie“ fiel immer wieder. Man spürte: Hier sind Menschen, die sich mit ihrer Tätigkeit identifizieren – und alles geben, aber auch eines einfordern: Respekt und Toleranz.
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