MÜNSTER. Martin Walser ist tot. Unvergessen ist sein Besuch in Münster. Am 31. Januar 1999 wurde die Domstadt zum Schauplatz einer ganz besonderen literarischen Veranstaltung. Auf Initiative des hiesigen Kulturamtes und des Literaturvereins fand eine Lesung im Großen Haus der Städtischen Bühnen statt. Der Anlass war die Vorstellung von Martin Walsers autobiographischem Roman "Der springende Brunnen". Das Werk hatte bereits viel Aufmerksamkeit erregt und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten.
Die Veranstaltung versprach ein Höhepunkt für alle Bücherfreunde in Münster zu werden, und so war es nicht überraschend, dass der Saal bis auf den letzten Platz ausverkauft war.
In seiner Lesung entführte Martin Walser das Publikum in die faszinierende Welt seines Romans. "Der springende Brunnen" bot einen tiefen Einblick in sein Leben und seine Erfahrungen, wobei der Autor geschickt mit Realität und Fiktion jonglierte. Mit seinem unverkennbaren Schreibstil und seiner Fähigkeit, komplexe Emotionen subtil zu vermitteln, zog Walser das Publikum in seinen Bann. Das Werk reflektierte nicht nur sein persönliches Leben, sondern enthielt auch universelle Themen, die die Zuhörer berührten und zum Nachdenken anregten.
Nach der Lesung folgte eine anregende Diskussionsrunde, in der das Publikum die Gelegenheit hatte, Fragen zu stellen und mit dem Autor in einen Dialog zu treten. Martin Walser erwies sich als belesener und charmanter Gesprächspartner, der seine Gedanken und Inspirationen offen teilte. Die Begegnung mit dem Schriftsteller wurde für viele Besucher zu einem unvergesslichen Moment.
Der Besuch von Walser in Münster war auch ein offizieller Akt. Oberbürgermeisterin Marion Tüns begrüßte ihn im historischen Friedenssaal, wo der Schriftsteller sich sodann in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Eine bleibende Erinnerung für Münster an den Autor, der Literaturgeschichte geschrieben hat.
Martin Walser wurde in Münster von der damaligen Oberbürgermeisterin Marion Tüns begrüßt. Foto: Stadt Münster
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