Direkt zum Hauptbereich

Westfälische Wilhelms-Universität heißt jetzt "Universität Münster"

 

MÜNSTER. Der jahrelange Streit um den Namen der Uni Münster ist beendet. Der Senat beschloss auf seiner letzten Sitzung vor Ostern, dass die Westfälische Wilhelms-Universität umbenannt wird – in "Universität Münster". Das wird einige nicht erfreuen.


Nämlich insbesondere diejenigen nicht, die das „Westfälische“ im Namen behalten wollten. Bereits seit Wochen gab es immer wieder Stimmen, die sich für den regionalen Namensbezug aussprachen.

So meldete sich etwa prompt der Vorsitzende eines Vereins „Westfalen“ per Leserbrief an die hiesige Tageszeitung, den Westfälischen Nachrichten, zu Wort. Das "Westfälische“, so Manfred Müller, und die Universität Münster gehörten untrennbar zusammen. In einem Brief an den Rektor der Uni Münster wurde erläutert: “Der Namensbestandteil belegt die Verbundenheit der Universität mit der Region.“ Er sorge für eine „Identitätsstärkung“ und fördere die Identifikation mit der anerkannten Bildungseinrichtung. Übrigens: Der Sitz des Vereins „Westfalen“ ist in Hamm.

Und: Es gibt weitere Verlierer der Namensdebatte. Bis in den RCDS hinein plädierten breite Schichten quer durch das Parteienspektrum für „Edith-Stein-Universität", also für eine Namensgebung nach der jüdischen Wissenschaftlerin, die als Brückenbauerin gilt und in Münster tätig war. Auch dazu wird es nicht kommen.

Fest steht: Der Weltkriegsmonarch Wilhelm II. wird nicht mehr Namenspatron sein, obwohl seine Kaiserbesuche in Münster stets umjubelt waren. So ändern sich die Zeiten, eine weitere Namensänderung ist nie ausgeschlossen.

Die Uni wird umbenannt. Foto: Siegmund Natschke


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

„Kegelbrüder“ vor Gericht: Kein Prozess in Deutschland?

 MÜNSTER/PALMA DE MALLORCA. Die Kegelbrüder aus Münster-Albachten, denen (noch immer) vorgeworfen wird, auf Mallorca durch das Werfen von Zigarettenkippen einen Brand verursacht zu haben, werden voraussichtlich keinen Prozess in Deutschland durchlaufen. Das erklärte Henning Barton, Pressesprecher des Landgerichts Münster, auf Nachfrage von „Münster täglich“ und betonte, dass ihm keine Rechtsvorschrift bekannt sei, die das Verfahren nach Deutschland verweisen könnte. Das Verfahren wird demnach in Spanien geführt werden. Die Beschuldigten waren vorübergehend in Untersuchungshaft, wurden jedoch gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Die spanischen Anwälte der Kegelbrüder nutzten dabei geschickt die Abwesenheit des Ermittlungsrichters, um die Freilassung auf Kaution bei dessen Vertretung zu beantragen. Mit einer Solidarhaftung von 500.000 Euro, die von den Familienangehörigen der jungen Männer aufgebracht wurde, und der Unterstützung der Staatsanwaltschaft wurde der Antrag bew

Wie lange noch, WN?

  MÜNSTER. „Quo usque tandem abutere patientia nostra?“ Das war Latein. Es gibt kaum ein berühmteres Zitat aus dem alten Rom als diese Anklage von Cicero, der dem  Aufrührer Catilina entlarvend fragte: „Wie lange willst Du noch unsere Geduld missbrauchen?“ Kaum ein Zitat dürfte indes treffender sein, um den derzeitigen Zustand der „Westfälischen Nachrichten“ (WN) und der Münsterschen Zeitung (MZ), die jeweils textgleich berichten, zu charakterisieren. Denn viel Geduld brauchen zweifellos auch die Leser dieser Zeitungen. Immer weniger erfahren sie vom Geschehen in ihrer Heimatstadt.  Wichtige Ereignisse und Themen finden in der Tageszeitung schlichtweg nicht mehr statt, Vereine und Institutionen haben immer größere Probleme, Erwähnung zu finden. Während früher stets sogar mehrere Journalisten zu Terminen kamen -von der MZ und von der WN- ist jetzt meistens keiner mehr da. Die WN druckt lieber für sie kostenlose Pressemitteilungen ab, so dass der Inhalt der einst so stolzen Regionalzeitu

Mietenwahnsinn in Münster: Jetzt wird die Mittelschicht wohnungslos

MÜNSTER. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Gremmendorf für 1150 Euro Kaltmiete, eine 2-Zimmer-Wohnung in Mauritz-Ost für 1000 Euro und ein karges 1-Zimmer-Appartement am Johann-Krane-Weg immerhin noch für 715 Euro – das sind drei zufällig ausgewählte Mietangebote in einer bekannten Immobilienbörse für den Ort Münster. Wer es gerne größer möchte oder braucht, etwa wenn die Wohnung für eine Familie benötigt wird, muss mitunter sogar ganze 2000 Euro berappen. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen dieser exorbitanten Preise. Einige können sie schlicht nicht mehr bezahlen – obwohl sie eine reguläre und oft auch „gute“ Arbeit haben. Manche werden deshalb sogar wohnungslos. Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die plötzlich und unvermittelt ins Bodenlose fallen. Volker Jaks, Rechtsanwalt vom Mieterverein Münster, bestätigt: „Das Problem der Obdachlosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Babette Lichtenstein van Lengerich, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion für die Theme