Direkt zum Hauptbereich

Gesamtschule Roxel: Stadt Münster hat Klage gegen Bezirksregierung eingereicht

 


MÜNSTER/ROXEL. Jetzt wird es ernst in Sachen Gesamtschule Roxel: Die Stadt Münster hat nun Klage gegen die Bezirksregierung eingereicht, genauer gesagt gegen das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Bezirksregierung. Die Klage ist beim Verwaltungsgericht Münster am 16.02.2023 eingegangen. Die Stadt Münster erstrebt die Erteilung der Genehmigung für die Gesamtschule Roxel.

Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen 1 K 339/23.

Und so argumentiert die Stadt Münster: Durch die Errichtung einer Gesamtschule am Standort Roxel käme es, so die Stadt, zu keiner Gefährdung der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) in Havixbeck, wie es die Bezirksregierung behauptete. Laut ihres Anwaltes Wilhelm Achelpöhler von der Kanzlei Meisterernst Düsing Manstetten werde vielmehr eine neue Gesamtschule nicht nur im Hinblick auf ein bedarfsgerechtes Schulangebot in Münster benötigt, sie werde auch dringend gebraucht, um die zukünftig benötigten Kapazitäten bereitstellen zu können. Die Prognose für Münster zeige nämlich, dass zu den fehlenden Plätzen in den Gesamtschulen ab 2026 auch fehlende Plätze in der Primusschule, in den Realschulen und in den Gymnasien kämen. Freie Kapazitäten werde es demnach in der Sekundarstufe I ab dem Schuljahr 2026/2027 nur noch im Bereich der Hauptschulen geben, weshalb „dringender Handlungsbedarf“ bzgl. der Schaffung neuer Züge bestehe. Parallel zur Klage will die Stadt die Suche nach Alternativen zum Standort Roxel „intensivieren“.

Die Bezirksregierung bestätigte gegenüber „Münster aktuell“ den Eingang der Klage, wollte sich aber nicht inhaltlich äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handele.

Die Stadt möchte den Schulcampus Roxel zur Gesamtschule umfunktionieren. Foto: Siegmund Natschke


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...

Mietenwahnsinn in Münster: Jetzt wird die Mittelschicht wohnungslos

MÜNSTER. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Gremmendorf für 1150 Euro Kaltmiete, eine 2-Zimmer-Wohnung in Mauritz-Ost für 1000 Euro und ein karges 1-Zimmer-Appartement am Johann-Krane-Weg immerhin noch für 715 Euro – das sind drei zufällig ausgewählte Mietangebote in einer bekannten Immobilienbörse für den Ort Münster. Wer es gerne größer möchte oder braucht, etwa wenn die Wohnung für eine Familie benötigt wird, muss mitunter sogar ganze 2000 Euro berappen. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen dieser exorbitanten Preise. Einige können sie schlicht nicht mehr bezahlen – obwohl sie eine reguläre und oft auch „gute“ Arbeit haben. Manche werden deshalb sogar wohnungslos. Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die plötzlich und unvermittelt ins Bodenlose fallen. Volker Jaks, Rechtsanwalt vom Mieterverein Münster, bestätigt: „Das Problem der Obdachlosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Babette Lichtenstein van Lengerich, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion für die Theme...