Serie "Musik aus Münster": Eigenkompositionen und Frohe Botschaft: Wolf Taylor singt den heiligen Blues
MÜNSTER/ALBACHTEN. Früher hieß Wolf Taylor einmal Wolfgang Schneider, aber das war in einer Zeit, in der die Beatles noch kurze Haare hatten und „Pilzköpfe“ genannt wurden. Wolfgang Schneider hörte die Rolling Stones. Aber nicht nur die. Auch Chuck Berry und Ray Charles lagen auf seinem Plattenteller. So kam er zum Blues.
„Ich spiele Holy Blues“, betonte Wolf Taylor bei einem seiner mitreißenden Konzerte: „Dahinter verbirgt sich die „Frohe Botschaft“: Taylor ist tief gläubig. Manche meinen, dass Blues nur Verzweiflung ausdrücken kann, und Gospel die Hoffnung. . Bei Wolf Taylor, der sich dafür entschieden hat, christlichen Glauben mit schwarzer Musik zu verbinden, ist der Blues kein Klagelied mehr, sondern ein moderner Gebets-Song. Seine Titel drehen sich dabei häufig um eines: den Glauben. Songs wie „In my holy room“, „Take your cross“ oder „Coming home to jesus“ sind Eigenkompositionen, die sich auf Geschichten der Bibel beziehen und per Gitarre, Bluesharp und Fußpercussion mit einer musikalischen Energie auf die Bühne gebracht werden, die dem Hörer die Gewissheit geben: Hier steht einer mit Haut und Haaren zu seinen Songs.
Wolf Taylor singt den "heiligen Blues" Fotos: Siegmund Natschke/Renate Rave-SchneiderUnd
so sind für ihn die einzelnen Musikstile keine Gegensätze mehr:
„Blues und Soul kommen aus einer Wurzel. Aus ihnen ist alles
entstanden“, erklärt Taylor, der seine teilweise 40 Jahre alten
Songs nochmal neu getextet hat. Kompromisslos und geradlinig, immer
mit dem direkten Draht nach oben. So singt er sowohl über Jonas im
Bauch des Walfisches, als auch ein Dankeslied für seine Mutter:
„Thank you for my mother. She
first told me about you.“
Taylor
war Sänger in verschiedenen Rock-Formationen, bis er ab Mitte der
Achtziger familienbedingt eine Pause einlegte. Nach einem
Open-Air-Konzert mit verschiedenen Rock-und Bluesformationen auf der
Strandpromenade von Ahlbeck auf Usedom fühlte er sich so inspiriert,
dass er erneut wieder zur Gitarre griff und sich in einigen Bands
betätigte mit regelmäßigen Proben in einem Proberaum in der
Speicherstadt. Dies ging über einige Jahre, zeitgleich fast oder
kurz danach trat er zwei Gospelchören als Sänger und auch
Gitarrist bei und begann seine Solokarriere als Wolf Taylor, das
One-Man-Trio mit Bluesharp, Fußtrommel, Gitarre und vor allem
Gesang. Blues, das ist seine große Liebe: “Nein, ich lass mich
nicht verbiegen.
Ich
bin bei meinem Blues
geblieben“, heißt es in einem seiner Songs. Wolf Taylor wird nun
70, und er wird weiter mit seiner inspirierenden Kreativität und mit
seiner schwarzen Stimme begeistern:“ Leute,
es hat mich sehr gefreut. Ich hab´ es nie bereut“,
heißt es in dem Song weiter. 1000 hat er insgesamt in seinem
Repertoire. Bei seinen Auftritten, die oftmals auch Musik-Lesungen
sind, kann er aus dem Vollen schöpfen. Auf die nächsten 1000!
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