Direkt zum Hauptbereich

Wieviele Ukraine-Flüchtlinge leben in Münster?

 

MÜNSTER. In wenigen Tagen jährt sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zum ersten Mal – und er hält weiterhin an, genau wie der Zustrom von Flüchtlingen. Man kann vermuten, dass Münster in diesen Zeiten viel leistet, wenn es um die Aufnahme dieser Flüchtlinge aus der Ukraine geht. Aber wieviele leben derzeit eigentlich in unserer Stadt ? „Münster aktuell“ wollte es genauer wissen – und fragte nach. Soviel vorab: Es gibt darüber offenbar keine genauen Zahlen, wie Marc Geschonke vom städtischen Presseamt gegenüber „Münster aktuell“ erläuterte. Zwischenzeitlich seien es aber „1300 bis 1400“ gewesen – eine vorläufige Zahl, die wohl bereits überholt ist. Hinzurechnen müsse man auch, so Geschonke, die Ukrainer, die hier bereits lebten, das seien 500.

Wieviele Ukraine-Flüchtlinge kommen denn durchschnittlich pro Tag nach Münster? Hier antwortet Geschonkes Kollegin Bruni Frobusch.

Demnach habe das Land bzw. die Bezirksregierung Arnsberg das Ziel umgesetzt, Zuweisungen Geflüchteter an die Kommunen über die Weihnachtsfeiertage möglichst auszuschließen: „Daher kann derzeit nicht beurteilt werden, wann und in welcher Größenordnung der Stadt wieder geflüchtete Menschen aus der Ukraine zugewiesen werden.“

Wie dem auch sei, die ankommenden Menschen werden in den dauerhaften und temporären Flüchtlingseinrichtungen der Stadt Münster untergebracht, zu denen auch angemietete Wohnhäuser gehören. Die Ukrainer leben also nicht alle in klassischen „Flüchtlingsheimen“. Doch wie beurteilt die Stadt die Situation, auch im Vergleich zu früheren Flüchtlingsströmen?

Zu Beginn des Kriegs in der Ukraine sei der Zuzug von aus dem Land fliehenden Menschen sehr schwer zu bewältigen gewesen, so Bruni Frobusch, da er in großer Zahl, zudem ungesteuert und in der Regel direkt in die Kommunen erfolgt sei. Viele würden deshalb die Situation mit den hohen Zuzugszahlen Geflüchteter in den Jahren 2015 und 2016 vergleichen. Inzwischen hätten die Zahlen zuziehender Menschen aber abgenommen, die Zuweisungen erfolgten dabei gemeinsam mit asylsuchenden Menschen über die´´Érstaufnahmeeinrichtungen des Landes.

Insgesamt, so legen die Erläuterungen der Stadt nahe, handelt es sich also scheinbar um einen geregelten Zustrom von Flüchtlingen, der auch zu handhaben ist. Wieviele es genau sind und sein werden, darüber gibt es derzeit keine offiziellen Zahlen. Diese wären aber sicher  wünschenswert, weshalb „Münster aktuell“ auch weiter nachfragen wird.

Wieviele Ukraine-Flüchtlinge leben in Münster? Foto: Presseamt/MünsterView


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mietenwahnsinn in Münster: Jetzt wird die Mittelschicht wohnungslos

MÜNSTER. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Gremmendorf für 1150 Euro Kaltmiete, eine 2-Zimmer-Wohnung in Mauritz-Ost für 1000 Euro und ein karges 1-Zimmer-Appartement am Johann-Krane-Weg immerhin noch für 715 Euro – das sind drei zufällig ausgewählte Mietangebote in einer bekannten Immobilienbörse für den Ort Münster. Wer es gerne größer möchte oder braucht, etwa wenn die Wohnung für eine Familie benötigt wird, muss mitunter sogar ganze 2000 Euro berappen. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen dieser exorbitanten Preise. Einige können sie schlicht nicht mehr bezahlen – obwohl sie eine reguläre und oft auch „gute“ Arbeit haben. Manche werden deshalb sogar wohnungslos. Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die plötzlich und unvermittelt ins Bodenlose fallen. Volker Jaks, Rechtsanwalt vom Mieterverein Münster, bestätigt: „Das Problem der Obdachlosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Babette Lichtenstein van Lengerich, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion für die Theme

„Kegelbrüder“ vor Gericht: Kein Prozess in Deutschland?

 MÜNSTER/PALMA DE MALLORCA. Die Kegelbrüder aus Münster-Albachten, denen (noch immer) vorgeworfen wird, auf Mallorca durch das Werfen von Zigarettenkippen einen Brand verursacht zu haben, werden voraussichtlich keinen Prozess in Deutschland durchlaufen. Das erklärte Henning Barton, Pressesprecher des Landgerichts Münster, auf Nachfrage von „Münster täglich“ und betonte, dass ihm keine Rechtsvorschrift bekannt sei, die das Verfahren nach Deutschland verweisen könnte. Das Verfahren wird demnach in Spanien geführt werden. Die Beschuldigten waren vorübergehend in Untersuchungshaft, wurden jedoch gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Die spanischen Anwälte der Kegelbrüder nutzten dabei geschickt die Abwesenheit des Ermittlungsrichters, um die Freilassung auf Kaution bei dessen Vertretung zu beantragen. Mit einer Solidarhaftung von 500.000 Euro, die von den Familienangehörigen der jungen Männer aufgebracht wurde, und der Unterstützung der Staatsanwaltschaft wurde der Antrag bew

Wie lange noch, WN?

  MÜNSTER. „Quo usque tandem abutere patientia nostra?“ Das war Latein. Es gibt kaum ein berühmteres Zitat aus dem alten Rom als diese Anklage von Cicero, der dem  Aufrührer Catilina entlarvend fragte: „Wie lange willst Du noch unsere Geduld missbrauchen?“ Kaum ein Zitat dürfte indes treffender sein, um den derzeitigen Zustand der „Westfälischen Nachrichten“ (WN) und der Münsterschen Zeitung (MZ), die jeweils textgleich berichten, zu charakterisieren. Denn viel Geduld brauchen zweifellos auch die Leser dieser Zeitungen. Immer weniger erfahren sie vom Geschehen in ihrer Heimatstadt.  Wichtige Ereignisse und Themen finden in der Tageszeitung schlichtweg nicht mehr statt, Vereine und Institutionen haben immer größere Probleme, Erwähnung zu finden. Während früher stets sogar mehrere Journalisten zu Terminen kamen -von der MZ und von der WN- ist jetzt meistens keiner mehr da. Die WN druckt lieber für sie kostenlose Pressemitteilungen ab, so dass der Inhalt der einst so stolzen Regionalzeitu