Direkt zum Hauptbereich

Das letzte Helau- der 1. Nienberger Karnevalsverein (NKV) hat sich aufgelöst

 

NIENBERGE. Schade, es war schön: In den Weihnachtsferien hat sich der 1. Nienberger Karnevalsverein (NKV) aufgelöst – fast ein Jahrzehnt nach der Gründung. Das bestätigte Vorsitzender Udo Schilling „Münster aktuell“.

Der 1. Nienberger Karnevalsverein (NKV) wollte an eine Tradition anknüpfen, die es seit gut 50 Jahren im Dorf gibt. Die fünfte Jahreszeit wurde hier bisher im Rahmen der Abteilung Freude innerhalb des SC Nienberge (SCN) organisiert. Es gab Sitzungskarneval, Prinzenpaare, Kinderpartys und natürlich die Weiberfastnacht. Allesamt wurden diese Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle an der Feldstiege durchgeführt. Aber im Laufe der Zeit war die Beteiligung nicht mehr ganz so gut. Schließlich gab es statt einer großen Sitzung eine „Sports Night Party“.Dann fiel der Karneval  ganz aus. Doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen.

Auf einer privaten Party gab es die Idee, einen eigenen Karnevalsverein zu gründen: Die Aktiven wollten den Karneval in Nienberge wieder aufleben lassen. Am 22. Oktober 2014 gab es dann die Gründungsversammlung. Weiberfastnacht, Karnevalsparties und Seniorenkarneval wurden fortan im Stadtteil wieder gefeiert. Doch dann kam die schwierige Corona-Zeit. Und nun das Aus. „Es fanden sich leider, wie in vielen Vereinen, zu wenige, die auch aktiv mit anpacken konnten und wollten“, sagte Vorsitzender Udo Schilling gegenüber „Münster aktuell“: “Bei mir und auch den Vorstands-Damen wurde es zuletzt auch beruflich immer schwerer, alles unterzubringen.“ Damit gibt es keinen organisierten Karneval in Nienberge mehr. Doch wie Karnevalisten so sind: “Wir können noch immer lachen“, versichert Udo Schilling. Denn, so meint „Münster aktuell“: Feiern kann man auch ohne Protokoll.

Der 1. Nienberger Karnevalsverein (NKV) hat sich aufgelöst: Foto: Siegmund Natschke


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mietenwahnsinn in Münster: Jetzt wird die Mittelschicht wohnungslos

MÜNSTER. Eine 3-Zimmer-Wohnung in Gremmendorf für 1150 Euro Kaltmiete, eine 2-Zimmer-Wohnung in Mauritz-Ost für 1000 Euro und ein karges 1-Zimmer-Appartement am Johann-Krane-Weg immerhin noch für 715 Euro – das sind drei zufällig ausgewählte Mietangebote in einer bekannten Immobilienbörse für den Ort Münster. Wer es gerne größer möchte oder braucht, etwa wenn die Wohnung für eine Familie benötigt wird, muss mitunter sogar ganze 2000 Euro berappen. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen dieser exorbitanten Preise. Einige können sie schlicht nicht mehr bezahlen – obwohl sie eine reguläre und oft auch „gute“ Arbeit haben. Manche werden deshalb sogar wohnungslos. Das sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die plötzlich und unvermittelt ins Bodenlose fallen. Volker Jaks, Rechtsanwalt vom Mieterverein Münster, bestätigt: „Das Problem der Obdachlosigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Babette Lichtenstein van Lengerich, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion für die Theme

„Kegelbrüder“ vor Gericht: Kein Prozess in Deutschland?

 MÜNSTER/PALMA DE MALLORCA. Die Kegelbrüder aus Münster-Albachten, denen (noch immer) vorgeworfen wird, auf Mallorca durch das Werfen von Zigarettenkippen einen Brand verursacht zu haben, werden voraussichtlich keinen Prozess in Deutschland durchlaufen. Das erklärte Henning Barton, Pressesprecher des Landgerichts Münster, auf Nachfrage von „Münster täglich“ und betonte, dass ihm keine Rechtsvorschrift bekannt sei, die das Verfahren nach Deutschland verweisen könnte. Das Verfahren wird demnach in Spanien geführt werden. Die Beschuldigten waren vorübergehend in Untersuchungshaft, wurden jedoch gegen Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Die spanischen Anwälte der Kegelbrüder nutzten dabei geschickt die Abwesenheit des Ermittlungsrichters, um die Freilassung auf Kaution bei dessen Vertretung zu beantragen. Mit einer Solidarhaftung von 500.000 Euro, die von den Familienangehörigen der jungen Männer aufgebracht wurde, und der Unterstützung der Staatsanwaltschaft wurde der Antrag bew

Wie lange noch, WN?

  MÜNSTER. „Quo usque tandem abutere patientia nostra?“ Das war Latein. Es gibt kaum ein berühmteres Zitat aus dem alten Rom als diese Anklage von Cicero, der dem  Aufrührer Catilina entlarvend fragte: „Wie lange willst Du noch unsere Geduld missbrauchen?“ Kaum ein Zitat dürfte indes treffender sein, um den derzeitigen Zustand der „Westfälischen Nachrichten“ (WN) und der Münsterschen Zeitung (MZ), die jeweils textgleich berichten, zu charakterisieren. Denn viel Geduld brauchen zweifellos auch die Leser dieser Zeitungen. Immer weniger erfahren sie vom Geschehen in ihrer Heimatstadt.  Wichtige Ereignisse und Themen finden in der Tageszeitung schlichtweg nicht mehr statt, Vereine und Institutionen haben immer größere Probleme, Erwähnung zu finden. Während früher stets sogar mehrere Journalisten zu Terminen kamen -von der MZ und von der WN- ist jetzt meistens keiner mehr da. Die WN druckt lieber für sie kostenlose Pressemitteilungen ab, so dass der Inhalt der einst so stolzen Regionalzeitu