Direkt zum Hauptbereich

Kinderhaus: Das Aus für den Kitsch- und Krempelmarkt

 


KINDERHAUS. Diese Nachricht ist für die Trödelfans in Münsters Norden – und weit darüber hinaus- eine echte Hiobsbotschaft: Es wird keinen Kitsch- und Krempelmarkt am Heimatmuseum Kinderhaus mehr geben. Dies verkündete auf Anfrage von „Münster aktuell“ Dr. Christopher Görlich, der Vorsitzende der Bürgervereinigung Kinderhaus, die Jahr um Jahr die beliebte Veranstaltung auf die Beine stellte. “Tatsächlich wird es keinen Kitsch- und Krempelmarkt mehr geben“, so Görlich. Was ist der Grund für diese Entscheidung? „Wir können den erheblichen Arbeitsaufwand aufgrund des Alters der Mithelfenden nicht mehr leisten“, erläutert der Vorsitzende. In der Tat gab es stets viele Arbeiten zu erledigen, dazu gehörte nicht nur der Auf- und Abbau der Stände. Die Ehrenamtlichen holten die vielen Sachspenden jedes Mal persönlich ab und mussten die vielen Kisten mitunter etliche Stockwerke schleppen – Schwerstarbeit.

Walter Schröer, der 2. Vorsitzende der Bürgervereinigung Kinderhaus, auf dem Kitsch- und Krempelmarkt 2014. Foto: Siegmund Natschke


Die vielen Spenden führten aber auch dazu, dass die Auswahl auf den Kitsch- und Krempelmärkten am Heimatmuseum immer reichhaltiger wurde. Bücher, Schallplatten, alte Uhren und Fotoapparate, Wandteller, Keramik und viele Gläser, Gemälde, auch von einheimischen Künstlern, und jede Menge Spielzeug machten die Veranstaltung zum Highlight im Spätsommer. Und es blieb auch genug Krimskrams übrig, um diesen in eigenen Edeltrödelmärkten unter dem Dach des Heimatmuseums anzubieten. Auch diese wird es übrigens nicht mehr geben. Mit einer Ausnahme - und das ist das Trostpflaster für alle, die doch noch einmal nach Schnäppchen und Raritäten Ausschau halten wollen.

Aller Vorsicht nach wird es im nächsten Frühjahr einen letzten Trödel unterm Dach geben“, sagt Dr. Christopher Görlich.

Der Kitsch- und Krempelmarkt war das Mekka für Trödelfans in Münsters Norden.

Foto:Siegmund Natschke



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

McDonalds: Neues Restaurant in Münster?

  MÜNSTER. Die Gerüchte verdichten sich, und jetzt bekam „Münster täglich“ die entscheidende Stellungnahme von McDonalds Deutschland: Offenbar möchte die Fast-Food-Kette in Münster eine neue Filiale eröffnen – zumindest aber im Umland. Für die Domstadt wäre es die fünfte. Jeder weiß es: Bisher gibt es die Schnellrestaurants an der Ludgeristraße, an der Rudolf-Diesel-Straße und am Bahnhof (Berliner Platz). Außerdem gibt es einen „McDrive“ an der Weseler Straße. Nun ist Expansion angesagt. Bis 2027 soll es weltweit sage und schreibe 50.000 Filialen geben. Auch Deutschland ist von den ehrgeizigen Plänen betroffen. Und Münster. McDonalds plant neue Filialen. Foto: Siegmund Natschke. So werde aktuell in Deutschland eine Expansionsstrategie mit der Eröffnung von etwa 500 weiteren Restaurants verfolgt, heißt es von der McDonalds-Pressestelle auf Anfrage von „Münster täglich“: „Im Rahmen unserer Expansionspläne sind wir fortlaufend an neuen, wirtschaftlich vielversprechenden Standorten im...

Stadtbücherei Münster warnt vor ihren eigenen Büchern

MÜNSTER. „Das ist betreutes Lesen!“, schimpft ein Nutzer der Stadtbücherei. Gerade hat er sich hier einige Bücher ausgeliehen, doch als er sich den Lesestoff genauer ansieht, traut er seinen Augen nicht. In einem Band hat die Stadtbücherei einen kleinen Aufkleber angebracht, der es in sich hat. Es handelt sich nämlich um nichts anderes als um einen Warnhinweis. Folgender Text steht auf dem Aufkleber: „Der Inhalt dieses Werkes ist unter Umständen nicht mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft vereinbar". Starker Tobak. In bisher zwei Bücher hat die Stadtbücherei diese Bemerkung reingeklebt. Betroffen sind die Titel „Putin, Herr des Geschehens?“ von Jacques Baud, das den Ukraine-Krieg thematisiert, und „2024 – das andere Jahrbuch: verheimlicht, vertuscht, vergessen“ von Gerhard Wisnewski. Beides sind Bestseller, entsprechen aber nicht dem herrschenden politischen Meinungsbild, sondern sind eher dem Umfeld der boomenden alternativen Medien zuzuordnen. Die Stadtbücherei...

Tabubruch: Stadt Münster kauft Galeria-Immobilie

  MÜNSTER. Die Stadt Münster bricht ein Tabu: Sie kauft das Galeria-Warenhaus des insolventen Signa-Konzerns an der Ludgeristraße – und lässt damit die Allgemeinheit für die Fehler eines Privatunternehmens aufkommen. Der Rat hat diesen Kauf in seiner letzten Sitzung beschlossen. Nicht-öffentlich. Aus „Datenschutzgründen“, wie es offiziell heißt. Der Kaufpreis soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Vertragsverhandlungen befinden sich bereits in der finalen Phase. Und die Stadt plant hier offenbar eine „Rochade“: Nach Abschluss des Kaufvertrags plant sie nämlich, das Gebäude an Galeria wieder rückzuvermieten. Die Stadt Münster kauft die Galeria-Immobilie zwischen Stubengasse und Ludgeristraße.  Foto: Siegmund Natschke. Der Stadt Münster gehört übrigens bereits jetzt schon der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet – damals unter...