MÜNSTER. Schilder wie „Klinik statt Fabrik“ sind zu sehen. Die Beschäftigten der Uniklinik Münster sind immer noch im Streik. Sie fordern vor allem bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und einen Tarifvertrag „Entlastung“ („Münster aktuell“ berichtete).Am Samstag, dem Streiktag Nr. 20, riefen sie nun zur Großdemo auf und hofften auf breite Unterstützung. In der Tat versammelten sich gut 500 Demonstrierende am Hauptbahnhof. Von dort ging es zum Schloss und schließlich zum Prinzipalmarkt, wo die Forderungen noch einmal kundgetan wurden. Besonders heiß wurde dabei ein Artikel der „Rheinischen Post“ diskutiert, in dem der Streik als „Geiselnahme der Patienten“ bezeichnet wurde. „Das ist eine Frechheit“, sagte Rednerin Lisa Schlagheck, die als Krankenpflegerin am Uniklinikum Münster derzeit mitstreikt: “Der Normalzustand gefährdet die Patienten, nicht unser Streik.“ Die Notfallversorgung wäre jederzeit gesichert. Es ginge darum, eine „Abwärtsspirale“ zu verhindern: “Kollegen haben zu Tausenden den Beruf verlassen, weil sie die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen.“ Die Streikenden verwahrten sich gegen „moralische Erpressung“ und forderten weiter mit Nachdruck den Tarifvertrag „Entlastung". Noch gibt es von den Arbeitgebern kein Angebot, und so geht der Streik also unvermindert weiter. „Betten, Tee und Essen könnt Ihr ohne uns vergessen“, so war auf einem anderen Schild zu lesen. Die Uniklinik hat derweil einen Krisenstab gebildet, der die Lage „tagesaktuell“ bewerten und die Versorgung in den einzelnen Klinikbereichen steuern soll.
Foto: Münstercares/ Instagram
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