MÜNSTER. Maartensdijk ist ein kleines Dorf in der niederländischen Provinz Utrecht, das nur knapp über 5000 Einwohner zählt, und doch ist es für einige fast zu einer Art Hauptstadt der Klimawende geworden. Denn hier wurde ein Experiment gestartet, das nicht nur in den Niederlanden Aufmerksamkeit erregt. Weil hier eine Idee verwirklicht wurde, die so einfach wie unglaublich zu sein scheint. Stromerzeugung durch einen Radweg? Einfach dadurch, dass man auf ihm fährt? Nicht ganz. Die Energie entsteht nämlich nicht durch das Radfahren, sondern allein durch die Sonne. In Maartensdijk wurde etwa ein -immerhin 330 Meter langer -Solarradweg eröffnet. Das Sonnenlicht kann dabei durch eine Kunststoff-Oberfläche hindurch die unter dem Weg verlegten Sonnenkollektoren erreichen. Auf der Strecke in Maartensdijk entsteht inzwischen soviel Energie, dass durch sie vierzig Haushalte versorgt werden können- und zusätzlich noch die Straßenbeleuchtung entlang des Radweges ermöglicht.
Die Idee ist inzwischen bis nach Münster vorgedrungen. Hier nimmt sie die CDU auf. Sie hat einen Antrag erarbeitet, den sie im Rat einbringt und in dem steht, dass die Verwaltung beauftragt werden soll, eine Musterstrecke für einen Solarradweg „an einem geeigneten Standort in Münster zu identifizieren und zu realisieren.“
Dabei benennt der Antrag zwei Realisierungsmöglichkeiten: zum einen die Option, so wie beim holländischen Vorbild, die Solarzellen im Untergrund einzubauen. Zum anderen die Möglichkeit, einen regelrechten „Solartunnel“ anzulegen. Die Verwaltung soll die Vor- und Nachteile beider Modelle ermitteln. Ziel des vorliegenden Vorschlags der CDU sei es , auf einer Teilstrecke des Radweges die Technologie zu testen, „um die Unterstützung für erneuerbare Energiegewinnung, sicheres Radfahren und Flächeneinsparung gleichzeitig zu erreichen“: Auf diese Weise, so die Christdemokraten, würden Naturflächen für die Stromerzeugung eingespart: “Gerade vor dem Hintergrund knapper werdender Aufstellorte für gängige Solarprodukte ist die Nutzung eines bislang brachliegenden Ortes wie versiegelten, öffentlichen Flächen folgerichtig“, heißt es in dem Antrag schließlich.
Der Rat soll nach den Vorstellungen der Christdemokraten einen Solarradweg beschließen. Foto: Siegmund Natschke
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